Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Politische Versäumnisse verursachten Chaos und unhaltbare Zustände im Kärntner Landesmuseum; LR Benger ist schwer säumig
Klagenfurt (07.07.2016) - „Im kritischen Bericht sprach der Landesrechnungshof dem Landesmuseum 78 Empfehlungen aus, welche ein großes politisches Versäumnis sichtbar werden lassen. Fehlende gesetzliche Rahmenbedingungen, wie ein novelliertes Museumsgesetz, führten zu fehlerhaften Verhalten und Unsicherheit im Landesmuseum. Probleme bei der Erstellung der Jahresabschlüsse sind nur ein Beispiel dafür,“ erklärt Lesjak.
„Doch nicht nur politische Versäumnisse wurden vom Rechnungshof aufgedeckt, sondern auch viele andere Ungereimtheiten traten ans Tageslicht. So wurden 2013 in einem Jahr 118 Bewirtungen abgerechnet, viele ohne Aufzeichnungen über den Zweck und die Namen der TeilnehmerInnen. Das entspricht einer Bewirtung an jedem zweiten Arbeitstag! Interessant war auch, dass der Assistent des Direktors, dem 60 Bewirtungen zuordenbar waren, in der heutigen Sitzung des Kontrollausschusses darüber keine Auskunft geben konnte“, stellt Lesjak empört fest.
Trotz des derzeitigen Zustandes und der starken Kritik des Rechnungshofes ist Lesjak überzeugt, „dass unser Bundesland ein modernes, funktionierendes Landesmuseum braucht. Die Museumsexponate wie auch die Forschungsleistung der Mitarbeiter sind ein wichtiger Pfeiler des kulturellen Lebens in Kärnten. Damit darf nicht leichtfertig umgegangen werden! Es darf keine Ausreden und keine Toleranz für Fehler seitens der Politik geben.“
„Das Museumsgesetz wie auch die Museumsordnung hätten schon lange fertig sein müssen. Nun liegt es an LR Benger, seine Versäumnisse nachzuholen und als Kulturreferent den Erstellungsprozess voranzutreiben. Des Weiteren muss, nachdem das Ausscheiden des derzeitigen Direktors mit Jahresende ja bekannt ist, die Ausschreibung für den oder die neueN MuseumsleiterIn sobald als möglich bekannt gemacht werden“ fordert Lesjak. „Nur mit geklärten rechtlichen Rahmenbedingungen, einem gut durchdachten, modernen Konzept und einem neuen, externen, unabhängigen Experten in Sachen Museumsneuausrichtung und -führung kann ein Neustart erfolgen“, schließt Lesjak.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv