Der schwule Abram ist aus dem Gefängnis entlassen und kehrt heim. Er ist, ebenso wie seine Mutter Barbara, eine Tagelöhnerin, ein Außenseiter. Auch Maria ist ein Schandfleck für die DorfbewohnerInnen – weil sie in einer nicht-legitimierten Beziehung mit ihrem Knecht lebt. Als "Dorftrottel" stigmatisiert ist Rovo, ihr verhaltensauffälliger Sohn. Die Magd Tonka wird als Hure gebrandmarkt. Zwischen den AußenseiterInnen entwickelt sich Zuneigung und Verständnis, Liebe – etwas, das ihnen ihre Umwelt nicht geben kann.
Mitmenschlichkeit und die Mechanismen von Ausgrenzung und Verfolgung, latente Gewalt, die hinter scheinbar normaler Alltäglichkeit lauert: Darum geht es in diesem wichtigen Stück von Martin Sperr, das leider immer noch so aktuell ist wie zur Zeit seiner Niederschrift im Jahre 1965. Dieses »Volksstück«, das seinen Ahnherrn Horváth nicht verleugnen will, zeigt nichts weniger als »die Jagd von Menschen auf Menschen und die Zusammenrottung zu solchem Vergnügen«.
Inszenieren wird Martina Gredler, die in Klagenfurt mit einer fulminanten Neudeutung von Horváths Figaro lässt sich scheiden bereits den Außenseiter*innen nachgespürt und für Furore gesorgt hat.
Regie - Martina Gredler, Bühne - Manuel La Casta, Kostüme - Moana Stemberger, Musik - Jana Schulz, Choreografie - Daniela Mühlbauer, Dramaturgie - Hans Mrak.
Abram - Johnny Mhanna, Rovo - Felix Oitzinger, Tonka - Violetta Zupancic, Barbara - Petra Morzé, Maria - Elisa Seydel, Volker - Mathias Lodd, Georg - Lukas David Schmidt, Zenta - Katarina Hartmann, Metzgerin - Katharina Schmölzer, Paula - Ivana Nikolic.
Weitere Vorstellungen bis 02. Februar 2024
Einführungsmatinee 07. Januar 2024 – 11.00 Uhr, Bühne
Einführung vor jeder Vorstellung um 19.00 Uhr im Galeriefoyer