Sturmschäden Yves: Alle einig, alles zu tun, um Aufarbeitung zu ermöglichen. Einzelgenehmigungen bei Straßensperren, Schaffung einer Koordinationsstelle, Finanzierung von nötigen Experten durch Agrarreferat
Bad Eisenkappel, 22. Jänner 2018; Über 50 betroffene Bewirtschafter und Behördenvertreter aller Ebenen kamen heute Vormittag zum Runden Tisch, den Forstlandesrat Christian Benger nach Bad Eisenkappel eingeladen hat. Notwendig wurde der Runde Tisch, weil jetzt auf Grund des einsetzenden Tauwetters von den Gemeinden Straßensperren in Unterkärnten verhängt wurden, sodass die Aufarbeitung von über 460.000 Festmeter Schad-Holz nach dem Sturmtief Yves nicht mehr möglich ist. Die schweren Holz-LKW und Aufarbeitungsgeräte machen die Straßen auf Grund ihres Gewichtes kaputt, wenn der Untergrund auftaut.
„Der Wille von allen Anwesenden war ganz klar: Jeder wird auf jeder Ebene alles tun, damit die Aufarbeitung möglich ist und der Abtransport erfolgen kann. Denn der Schaden, wenn der Käfer kommt, betrifft die gesamte Region, weil der Borkenkäfer vor nichts Halt macht und die gesunden Bestände gefährdet“, weist Forstlandesrat Christian Benger nach dem Runden Tisch hin. Der Forstverein spricht von einem möglichen Schaden von 6 bis 8 Mio. Festmetern!
Tatsächlich konnte man sich einigen, dass nun Einzelgenehmigungen von der jeweiligen Gemeinde für die Aufarbeitungsgeräte ausgestellt werden. Damit werden die jeweiligen Tonnen-Beschränkungen kurzfristig aufgehoben.
Das größte Problem stellt das Straßennetz dar. Landesstraßen, Gemeindestraßen und Forststraßen sind betroffen. Vor allem bei den Gemeindestraßen möchten die Bürgermeister die Tauwetterbeschränkungen nur zum Teil aufheben, weil die Gemeinden ja auch für jeden Unfall haften müssen.
„Daher richten wir sofort eine Koordinationsstelle ein mit internen Experten vom Land und externen Experten. Für die Finanzierung dieser kommt das Forstreferat auf“, erklärt Benger. Vertreter von der Gemeinde-, der Forst- und der Straßenbauabteilung des Landes sowie von der BH sollen sich nun so rasch als möglich das gesamte Straßennetz anschauen und Korridore sowie Routen festlegen, die die ungehinderte Aufarbeitung sicherstellen können.
„Man rechnet bei möglichen Straßenschäden bei Gemeindestraßen von Sanierungskosten in Höhe von 150.000 bis 200.000 pro Kilometer. Wenn wir die Korridore und Routen vorliegen haben, können auch diese drohenden Maximalschäden berechnet werden. Denn für die Sanierung müssen Land und Gemeinden gemeinsam aufkommen“, so Benger. Er werde daher auch im nächsten Koalitionsausschuss diese Woche diese Kostenbeteiligung thematisieren.
Fixiert wurde bereits eine Zwischenfinanzierung für die Gemeinden über den Regionalfonds. Außerdem wurden 7 Gemeinden jeweils 5.000 Euro zur Verfügung gestellt, damit sie beim bisherigen Abtransport die Reinigung der Straßen vornehmen können.
Anwesend waren heute die Bezirkshauptleute von Klagenfurt Land und Völkermarkt, die Abteilungsleiter der Straßenbau-, Gemeinde- und Agrarabteilung, weitere Mitarbeiter der Abteilungen, Vertreter der Bezirksforstinspektionen, Bürgermeister der Region sowie Vertreter der WK und der LK.
Foto: Büro LR Benger
Presseaussendung von: LR Benger