Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
Maßnahmen gegen Preissteigerung bei Energie, Saatgut, Dünger und Tierfutter
Brüssel, 19. Jänner 2012 (ÖVP-PD) "Wir müssen den Trend brechen, dass die Kosten für die Bäuerinnen und Bauern dramatisch steigen, gleichzeitig seit Jahren die Preise sinken, die sie für ihre Produkte erzielen. Der Kostendruck für landwirtschaftliche Betriebe ist enorm. Landwirtschaftliche Betriebsmittel, also Saatgut, Dünger, Tierfutter und vor allem Energie werden immer teurer. so Elisabeth Köstinger, Agrarsprecherin der ÖVP im Europäischen Parlament zum heute beschlossenen Forderungskatalog zu Problemen in der Versorgungskette mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln.
"Zwar ist es - gerade auch in Österreich - zu starken Erhöhungen der Lebensmittelpreise gekommen. Das schlägt sich jedoch nicht auf das Einkommen der Landwirte nieder", kritisiert Köstinger und fordert, die marktbeherrschende Stellung einiger weniger Akteure am Ende der Versorgungskette durch eine strenge Anwendung der Wettbewerbsregeln dringend einzuschränken.
Laut Eurostat, dem europäischen Amt für Statistik, sind die Kosten für Betriebsmittel in der Landwirtschaft in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um etwa 40 Prozent gestiegen, die Erzeugerpreise hingegen nur um knapp 25 Prozent. "Landwirte können zum Teil nicht mehr kostendeckend produzieren. Hauptverursacher sind die Energiekosten, die bis zu 60 Prozent teurer geworden sind und gleichzeitig unverzichtbar sind", so Köstinger. Im Bereich der Energie wäre laut der Agrarsprecherin die EU längst gefordert, einen Aktionsplan vorzulegen, der alle verfügbaren Energiepotentiale in der EU ausschöpft. "Sowohl im Energiebereich, als auch bei den Rohstoffen müssen wir eine von Einfuhren unabhängige Versorgung sicherstellen. Erneuerbare Energieträger, wie sie etwa aus der nachwachsenden Ressource Wald gewonnen werden, müssen einen stärkeren Beitrag leisten", erklärt Köstinger.
"Den wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen und dem extremen Kostendruck in der Landwirtschaft können wir nur durch langfristige Investitionen in Rohstoffbereitstellung, Betriebsentwicklung, Forschung und Innovation begegnen", erklärt Köstinger und fordert, dass diese Lösungsansätze in der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Eingang finden. "Die GAP muss den Landwirten die Möglichkeit geben, das betriebliche Potential voll auszuschöpfen. Und sie muss vor allem Eines: die Produktion in allen Regionen stärken, statt ein museales Biotop aus den ländlichen Regionen zu machen", so Köstinger abschließend.