Kärntens Touristiker wollen einseitige Absagen von Großveranstaltungen durch Gemeinden nicht hinnehmen und verlangen umgehend eine Krisensitzung.
Nicht hinnehmen will Kärntens Tourismuswirtschaft die einseitige Absage des traditionsreichen GTI-Treffens durch die Gemeinde Maria Wörth. Man werde nicht zulassen, dass Gemeindepolitiker ohne Abstimmung mit den örtlichen Tourismusbetreibern derart einsame Entscheidung treffen, offenbar ohne sich deren Tragweite und Konsequenzen bewusst zu sein, erklärte am Donnerstag Josef Petritsch, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer: „Wie undurchdacht und branchenfremd diese Entscheidung ist, zeigt allein der Umstand, dass man Mitte Februar eine Großveranstaltung absagt, die Mitte Mai, mit diversen Vortreffen schon früher, stattfinden soll. Auch der Partner Volkswagen ist durch die kurzfristige Absage vor den Kopf gestoßen. Ich verlange daher einen Runden Tisch mit allen Stakeholdern des GTI-Treffens aus Landes- und Gemeindepolitik, Tourismusunternehmern, Vertretern des Volkswagen-Konzerns und anderen Beteiligten, um die weitere Vorgehensweise in professioneller Form und mit realistischen zeitlichen Horizonten gemeinsam beraten zu können.“
Undurchdacht und branchenfremd
Die Tourismuswirtschaft sei im übrigens äußerst sensibel für gesellschaftliche Veränderungen und verdränge keineswegs die Tatsache, dass GTI-, Harley- und Sportwagentreffen unter dem Primat des Klimaschutzes neu zu bewerten seien. „Aber allein aus Respekt vor unseren Gästen, die zum Teil seit Jahrzehnten oder sogar in der zweiten Generation zu kommen, und vor den regionalen Tourismusunternehmen, die für eine eventuelle Umstellung Zeit brauchen, müssen wir hier gemeinsam einen Weg festlegen, den alle Beteiligten gehen können und wollen“, unterstrich Petritsch.
Für verändertes Mobilitätsverhalten gerüstet sein
Das gelte im Übrigen nicht nur für das GTI-Treffen, sondern für die gesamte Tourismusdestination Kärnten. Der Urlaub in Kärnten sei in den allermeisten Fällen mit dem privaten Pkw verbunden. Petritsch: „Wenn es also aufgrund des Kampfes gegen den Klimawandel und auch der jüngsten Entscheidungen der EU bezüglich des Abschieds von Verbrennermotoren ab 2035 zu massiven Verschiebungen im Mobilitätsverhalten unserer Gäste kommen sollte, dann müssen wir als erfolgreiches Urlaubsland dafür gerüstet sein.“
Foto: Mein Klagenfurt