Goethe im Fasching.
Mit Gretchen 89ff lädt theater:dieBoot zu einem gleichzeitig urkomischen wie tiefsinnigen Abend. Goethes Gretchenszene und der Kärntner Fasching feiern Vermählung, und dabei geht es hoch her. Iris Maria Stromberger und Bálint Walter spielen groß auf, stürzen sich immer wieder in die berühmte Gretchenszene und decken dabei allgemein Zwischenmenschliches auf.
In Gretchen 89f treffen zehn RegisseurInnen auf zehn SchauspielerInnen. Der alte Haudegen hat den Zenit seiner Karriere schon überschritten und erzählt lieber Anekdoten, als der jungen Schauspielerin auf die Sprünge zu helfen. Die Diva scheitert an den alltäglichen Schwierigkeiten des Provinztheaters. Im besten Sinn bedeuten in Gretchen 89ff die Theaterbretter die Welt. Rollen werden geprobt und gebrochen. Humorvoll werden Klischees hinterfragt und von innen nach außen gedreht. Ein Theaterabend, der zeigt, wie viel Humor und Weisheit in Goethes Faust steckt, auch wenn Faust gar nicht auftritt, und auch Mephisto auf Urlaub ist. Gretchen schmeißt die Show ganz alleine.
Die SchauspielerInnen:
Iris Maria Stromberger arbeitete nach dem Schauspieldiplom an verschiedenen Bühnen in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Berlin. Engagements an den Vereinigten Bühnen Graz, am Landestheater Linz, am klagenfurter ensemble/theaterHALLE11, am Forum Theater Schwechat, im Theater Garage X in Wien und bei diversen Festivals. Im Sommer 2017 übernahm sie die Rolle der „Alma“ im gleichnamigen Stück unter der Regie von Paulus Manker. Als Schriftstellerin gewann sie ein Jahresstipendium für Literatur. Im Sommer 2022 wurde ihr erstes Theaterstück „HEDDA“ uraufgeführt. Zudem arbeitet sie als Sprecherin, unterrichtet in Wien Stimm- und Sprechtechnik und leitet als Obfrau den Verein theater:dieBoot.
Bálint Walter wurde 1985 in Pécs (Ungarn) geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Germanistik und Hungarologie in Budapest, und machte gleichzeitig seine ersten professionellen Theatererfahrungen am Deutschen Theater Budapest. Nach dem Abschluss seines Studiums begann er 2010 seine Schauspielausbildung an der Europäischen Theaterschule Bruneck und spielte schon während dieser Zeit in zahlreichen Stücken mit. Der Ausbildung folgten zehn intensive Theaterjahre in der freien Theaterszene von Salzburg. 2021 führte er zum ersten Mal auch Regie und brachte das Stück „Der Hässliche“ von Marius von Mayenburg auf die Bühne des kleinen theaters salzburg. Er lebt seit 2022 als freischaffender Schauspieler in Wien.
Der Autor:
Lutz Hübner wurde 1964 in Heilbronn geboren. Nach einem Studium der Germanistik, Philosophie und Soziologie in Münster Ausbildung zum Schauspieler an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken - Engagements u.a. am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken und dem Badischen Staatstheater Karlsruhe. Er ist als Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller tätig. Er zählt zu den meistgespielten Gegenwartsdramatikern auf deutschen Bühnen.
theater:dieBoot
Der Verein theater:dieBoot wurde schon 2015 von Obfrau Iris Maria Stromberger gegründet und steht für kollaborative, horizontal ausgerichtete Zusammenarbeit von allen Mitwirkenden. Sein Fokus richtet sich auf zeitgenössisches, narratives Theater. Ebenso verfolgt der Verein den feministischen Ansatz, weibliche Perspektiven auf die Welt zeigen und Frauen stets im Mittelpunkt des Geschehens sowie als starke, vielschichtige und widerständige Charaktere zu präsentieren. Das erste Projekt des Vereines mit dem Titel „HEDDA“ wurde im Jahr 2022 auf der Bühne des klagenfurter ensembles uraufgeführt: Eine tragische Geschichte um die Titelheldin Hedda, um Manipulation, Macht und Ohnmacht, inspiriert von Henrik Ibsens „Hedda Gabler“.
Ein Stück Von Lutz Hübner, mit Iris Maria Stromberger und Bálint Walter
Eine Produktion des theater:dieBoot, von 23. Januar bis 4. Februar 2024, im Dock 04/Hafenstadt Klagenfurt, Villacherstraße 16.
Premiere 23. Januar 2024 – 20 Uhr
Weitere Vorstellungen:
24., 30., Jänner, sowie 1. und 2. Februar, jeweils um 20 Uhr
Sonntagsvorstellung und Theaterbrunch am 4. Februar um 13 Uhr
Foto: zVg