Erste Sternenkinder-Podiumsdiskussion im Reptilienzoo Happ

„Alles Gute auf der Welt geschieht nur, wenn einer mehr tut, als er muss!“, setzte John Patrick Platzer den Ton für einen Abend des offenen Dialogs und der Unterstützung.

Insgesamt über 60 Personen versammelten sich sowohl vor Ort im Reptilienzoo Happ in Klagenfurt als auch Online im Livestream, um bei Kärntens erster Podiumsdiskussion zum Thema "Sternenkinder" dabei zu sein. Initiiert wurde das Event von der gemeinnützigen Organisation Wandelstern unter der Leitung von Obfrau Bernadette Hartl und ihrem Stellvertreter, John Patrick Platzer, dem Präsidenten von Soldaten mit Herz und „Vater der Johns Sternenbank". „Die Podiumsdiskussion ist ein Meilenstein für uns und markiert einen bedeutenden Schritt für die Enttabuisierung von Sternenkindern“, sind sich beide einig und freuen sich über den eher ungewöhnlichen Austragungsort. „Der Reptilienzoo Happ ist Heimat der ersten Johns Sternenbank. Hier wurde somit der Grundstein für unsere Sternenkindhilfe gelegt“, erzählt Platzer.

Wichtige Hilfe für betroffene Familien
Die Proponenten des Podiums, darunter Bestatterin Claudia Possautz, Hebamme Edith Manner, sowie Karina Hribar, eine dreifache Sternenmama, teilten ihre Expertisen und persönlichen Erfahrungen. Hauptredner Rainer Yuriatti von "Mein Sternenkind" und Sternenkind-Fotograf unterbrach für die Diskussion sogar seinen 1.200 Kilometer langen Marathon für Sternenkinder quer durch Österreich, um sein Know-How in der Sternenkindhilfe mitzuteilen. Wandelstern-Obfrau Bernadette Hartl betonte dabei die Wichtigkeit, dieses Tabu zu brechen und offen über Sternenkinder zu sprechen, um betroffenen Familien die dringend benötigte Unterstützung anzubieten. „Es ist entscheidend, dass wir über Sternenkinder sprechen und ihre Familien unterstützen. Indem wir dieses Thema in die Mitte der Gesellschaft bringen, können wir dazu beitragen, dass Trauernde nicht allein gelassen werden und sie die Hilfe erhalten, die sie benötigen.“ Der Verein Wandelstern unterstützt betroffene Sternenkind-Familien und der Bedarf ist da – rund 4000 Totgeburten werden in Österreich jährlich verzeichnet. Das sind sogar mehr als zehn pro Tag. Jede dritte Frau in Kärnten ist betroffen.

Besondere Gäste würdigen das Engagement
Zu den Ehrengästen zählten neben Helga Happ, der Hausherrin des Reptilienzoos Happ, auch die Bürgermeisterin von Pörtschach, Silvia Häusl-Benz, Vizepräsidentin von Soldaten mit Herz, Imrana Jashari sowie die leitende Hebamme im LKH Villach, Silke Fischer-Leitner. Ihre Anwesenheit unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung dieser Diskussion. Die abschließende Fragerunde bot betroffenen Familien und Anwesenden die Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen und sich in einem Umfeld der Solidarität und des Verständnisses zu bewegen. Die große Resonanz sowohl vor Ort als auch im Livestream zeigt, dass das Thema "Sternenkinder" einen bedeutenden Platz in der Gesellschaft einnimmt und dass Organisationen wie Wandelstern einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung leisten.

Foto: Soldaten mit Herz/I.Jashari