Tendenz der Fahrraddiebstähle in Kärnten zeigt nach oben, die meisten Fahrräder wurden in Klagenfurt gestohlen. Die Aufklärungsquote ist mit rund acht Prozent niedrig.
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vorjahr in Kärnten zum ersten Mal seit sieben Jahren gestiegen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. 808 Fahrräder wurden gestohlen. Innerhalb Kärntens wechselten in der Landeshauptstadt Klagenfurt mit 479 die meisten Fahrräder unerlaubt den Besitzer, im Bezirk Hermagor mit drei die wenigsten. Die Aufklärungsquote ist mit rund acht Prozent niedrig. Mehr Fahrradabstellplätze sind eine wichtige präventive Maßnahme, um den Diebstahl von Fahrrädern zu verhindern. Der VCÖ rät unter anderem, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren und ein gutes Fahrradschloss zu verwenden.
Die aktuellen Daten des Innenministeriums zeigen, dass in Kärnten die Zahl der gemeldeten Fahrraddiebstähle im Vorjahr zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder gestiegen ist. Aber 808 gestohlene Fahrräder sind der zweitniedrigste Wert seit dem Jahr 2000, noch im Jahr 2015 wurden doppelt so viele Fahrräder gestohlen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Österreichweit ging die Zahl der gestohlenen Fahrräder im Vorjahr zurück, um über vier Prozent auf 16.824. Fast zwei Drittel der Fahrraddiebstähle in Österreich passierten in den Landeshauptstädten.
Ähnlich in Kärnten: Mit 479 passierten fast 60 Prozent der Fahrraddiebstähle in Klagenfurt. In Villach kamen 128 Fahrräder abhanden. Die wenigsten Fahrräder wurden im Bezirk Hermagor gestohlen, nämlich drei, macht der VCÖ aufmerksam. Im Bezirk Feldkirchen waren es 14, im Bezirk Spittal an der Drau 32 und im Bezirk Völkermarkt 20.
Eine wichtige Diebstahlprävention sind ausreichend Fahrradabstellplätze. "Mit der steigenden Anzahl an Radfahrerinnen und Radfahrer braucht es auch mehr Abstellplätze für Fahrräder, insbesondere in Einkaufsstraßen, vor Geschäften, bei Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen. Bei Bahnhöfen sind auch abschließbare Fahrradboxen sehr wichtig", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Für Kinder und Jugendliche braucht es zudem gute Fahrradabstellmöglichkeiten bei Schulen.
Zudem kann man selber dazu beitragen, das Risiko eines Fahrraddiebstahls zu minimieren. Die VCÖ-Tipps: Das abgestellte Fahrrad immer absperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. "Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird", macht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer aufmerksam. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad unbedingt durch Sicherheitsschrauben ersetzen. Zudem erschweren hochwertige Fahrradschlösser Dieben das Handwerk.
Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist mit acht Prozent niedrig. Nur 66 Fahrraddiebstähle wurden im Vorjahr in Kärnten geklärt. Der VCÖ empfiehlt, die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an die rechtmäßige Besitzerin bzw. Besitzer übergeben werden. Zudem ist bei hochwertigen und allgemein neueren Fahrrädern eine Diebstahl-Versicherung zu empfehlen. Dabei sollte auch Teilediebstahl inkludiert sein (Informationen beim VCÖ unter (01) 8932697, www.vcoe.at).
VCÖ: Die wenigsten Fahrraddiebstähle passierten im Bezirk Hermagor (Gemeldete Fahrraddiebstähle im Jahr 2022)
Klagenfurt: 479 Fahrraddiebstähle
Villach: 168
Bezirk St. Veit an der Glan: 35
Bezirk Wolfsberg: 35
Bezirk Klagenfurt Land: 33
Bezirk Spittal an der Drau: 32
Bezirk Villach Land: 29
Bezirk Völkermarkt: 20
Bezirk Feldkirchen: 14
Bezirk Hermagor: 3
Quelle: BMI, VCÖ 2023