Die Kärntner Grünen luden ins Kärntner Landesarchiv zum ersten Teil der Grünen Nachhaltigkeitsgespräche.
Claus Holler von Bio Austria referierte über Bio- und konventionelle Landwirtschaft. In seinem Vortrag ging Holler u.a. auch auf den Preisverfall in der Landwirtschaft ein, deren Hauptursache er in der Überproduktion von Lebensmitteln sieht. Überhaupt forderte Holler mehr Mut zur Kostenwahrheit. Die konventionelle Landwirtschaft ist zum Beispiel zu 78% Schuld am Rückgang der Artenvielfalt von Fauna und Flora. Die Steigerung der Nutzungseffizienz ist mitverantwortlich für Grundwasserschäden. All diese negativen Begleiterscheinungen verursachen unnötige Kosten, die bei biologischer Landwirtschaft deutlich geringer gehalten werden können.
Bio als Chance
Nachhaltiger als eine Lebensmittelüberproduktion, wo etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel am Müll landet, wäre gerade in der klein strukturierten Landwirtschaft biologischer Landbau. Das Ziel sollte sein, vernünftige Preise für hochwertigere Qualität, weniger Umweltschäden, weniger Lebensmittelverschwendung und gesündere Produkte.
Mit am Podium waren neben dem Vortragenden Claus Holler NAbg. Wolfgang Pirklhuber - Landwirtschaftssprecher der Grünen im Parlament, LAbg. Michael Johann - Landwirtschaftssprecher der Grünen im Kärntner Landtag und Reinhard Stückler von den Grünen Bäuerinnen und Bauern.
Reinhard Stückler setzt seine Schwerpunkte auf die Erhaltung der klein strukturierten bäuerlichen Betriebe und Arbeitsplätze, die Nachjustierung und Entbürokratisierung des Agrarförderprogramms, eine nachhaltige Bewirtschaftung, Gentechnikfreiheit und die Förderung der erneuerbaren Energien.
Michael Johann wies darauf hin, „dass unsere Bäuerinnen und Bauern Unterstützung brauchen. Deswegen wurde jetzt ein Konjunkturpaket auf die Reise gebracht und im Landtag beschlossen. „Wir haben auch für öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten das Ziel gesetzt, mehr regional und biologisch einzukaufen, um unsere heimische Landwirtschaft zu stärken.“
Johann fordert, zur Unterstützung der kleinen bäuerlichen Betriebe, die Abgabenlast zu senken: „Wir wollen erreichen, dass die Sozialversicherungsbeiträge für kleinere Betriebe gesenkt und die Einheitswerte an das gesunkene Einkommen angepasst werden, um die drückende Abgabenlast zu senken. Dazu haben wir im Landtag einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, der zum Ziel hat, dass ein sozial ausgewogenes Berechnungsmodell der Beitrags-Grundlagen der bäuerlichen Sozialversicherung erstellt wird. Bis dahin soll die Neuberechnung der SVB-Beiträge aufgeschoben werden.“
Im Anschluss an die Nachhaltigkeitsgespräche wurde noch eifrig duskutiert, ein wohlschmeckendes Bio-Buffet vom Biohof Thaler erfreute am Ende der Veranstaltung die zahlreichen Besucher.
Anzeige