Das Referat für Frauen und Gleichbehandlung lud im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung zum Kärntner Frauenforum ein. Auf der Agenda stand die jüngst präsentierte Jugendstudie, die Rollenbilder junger Männer und Frauen sowie der Regionale Aktionsplan für Kärnten.
Die Teilnehmerinnen des Frauenforums setzen sich aus Vertreterinnen aus Vereinen, Behörden, Institutionen und NGOs zusammen. Seit 1993 treffen sich mindestens einmal pro Jahr die Vertreterinnen um über aktuelle Projekte und Standpunkte zu informieren. „Das Kärntner Frauenforum wurde damals von Frauenreferentin Karin Achatz initiiert, die Treffen waren von Anfang als eine überparteiliche Plattform angelegt und dienten dazu, neue Ideen zu entwickeln und die Stimmung aus den Kärntner Frauenvereinen einzuholen“, so Landesrätin Beate Prettner. „Das Frauenforum hat keinen beschließenden Charakter, es dient vielmehr der Vernetzung und dem internen Austausch der Frauenvereine und zwischen Behörden und Institutionen“, ergänzt die Frauenbeauftragte des Landes Kärntens, Helga Grafschafter.
„Die ersten kurzen Meldungen zur Jugendstudie waren für uns sehr irritierend, denn laut dieser würde jede zweite Frau gerne zuhause bleiben und Hausfrau sein, wenn ihr Mann genug verdient“, so Frauenbeauftragte Helga Grafschafter und ergänzt, „wenn man die Studie aber genauer betrachtet, so steht diesem Wunsch gegenüber, dass über 50 Prozent der jungen Frauen und Männer sagen, dass sie ihre Kinder ab drei Jahren hauptsächlich durch einen Kindergarten versorgt wissen. Weiters muss darauf hingewiesen werden, dass eine überwältigende Mehrheit der jungen Frauen dafür ist, die Karenzzeit unter beiden Elternteilen aufzuteilen. Wenn diese Einstellung der Mädchen später dann auch umgesetzt wird, wäre das ein großer Schritt zu mehr Gleichberechtigung“, so Grafschafter.
Im Anschluss an das Referat von Helga Hieden-Sommer zur Jugendstudie und über die Existenzsicherung von Frauen wurde unter den Teilnehmerinnen angeregt diskutiert. „Frauen in Kärnten haben zur Zeit die Wahlfreiheit zwischen Mutterschaft und finanzieller Abhängigkeit. Damit es zur tatsächlichen Wahlfreiheit kommt, müssen die Rahmenbedingungen sprich Kinderbetreuungseinrichtungen und Arbeitsplätze der Realität angepasst werden“, so Landesrätin Beate Prettner und ergänzt „die ersten Ergebnisse der IHS Studie zeigen, dass Kärnten in Sachen Kinderbetreuung noch enormen Aufholbedarf hat. Im Bezirk Hermagor zum Beispiel gibt es keinen Hort und nur zwei Kinderkrippen. Diese Rahmenbedingungen sind ein Hemmschuh für die Frauenerwerbstätigkeit“, so Prettner.