Seit Mitte Februar ist Klagenfurt, die Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Kärnten, erstmals zur Großstadt erkoren. Denn mit der Geburt eines Buben wurde die magische 100.000er Zahl an Einwohnern geknackt, die schon Tage zuvor von der Magistratischen Abteilung für Bevölkerungswesen herbeigesehnt wurde. Darüber freute sich besonders die Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz. Ändern wird sich für die Klagenfurter Bürgerinnen und Bürger jedoch wenig.
Startschuss für einen neuen Status
Ausschlaggebend war die Geburt des Babys Roland Müller am 16. Februar 2016, der Klagenfurts historischen Zeitpunkt zur Großstadternennung festlegte. Aber nicht nur Geburten nehmen Einfluss auf die Größe der Stadtbevölkerung. Auch Zu- bzw. Wegzüge, durch beispielsweise Studierende und Asylwerber, sowie Sterbefälle fließen in die statistische Erhebung mit ein. Aus diesem Grund steht der Großstadt-Status von Klagenfurt durchaus noch in der Schwebe. Derzeit leben zwar etwa 100.060 Menschen in der Kärntner Landeshauptstadt. Jedoch werden laut EU-Regelung nur jene Menschen als urbane Einwohner statistisch erfasst, die sich länger als 90 Tage in Klagenfurt aufhalten. Aus diesem Grund werden die Bevölkerungszahlen durch die Statistik Austria nur vierteljährlich veröffentlicht. Theoretisch betrachtet könnte bei der nächsten Zählung die Einwohnerzahl wieder unter die 100.000er-Grenze fallen.
Klagenfurt als beliebtes Urlaubsdomizil
Egal ob Großstadt oder nicht, Klagenfurt ist seit jeher ein beliebter Ausgangsort für Urlauber. Denn durch die Nähe zum Wörthersee bietet die Stadt einen hohen Freizeitwert, der insbesondere von den Besserverdienern zwecks Sommerfrische genutzt wird. Auch der vornehme Ortsteil Viktring und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in und um der Altstadt machen Klagenfurt zu einem begehrten und durchwegs auch teurem Pflaster. Und das wird sich auch für die nunmehr ernannte Großstadt kaum ändern. Im Gegenteil: Klagenfurt rechnet in den kommenden Jahren mit einem Zuwachs im Fremdenverkehrsbereich, weshalb sich eine Immobilie in Kärntens Landeshauptstadt durchaus zur Goldgrube entwickeln kann. Jedoch sollte die Suche nach Immobilien möglichst bald beginnen, bevor die Preise derart in die Höhe steigen, dass sich die Investition nicht mehr lohnt. Die Immobilienplattform Immobilienscout24 zeigt Interessenten laufend aktuelle Wohnungen und Häuser in Klagenfurt, die zum Mieten oder zum Verkauf zur Verfügung stehen. So können Neuzuzügler nicht nur ein passendes Wohndomizil in einer traumhaften Umgebung finden, sondern gleichzeitig auch für den Erhalt des Großstadtstatus etwas dazutun. Darüber hinaus eignet sich so eine Immobilie in Klagenfurt jedenfalls, um sie im Tourismusbereich für sich arbeiten zu lassen.
Großstadtstatus bedeutet nicht gleich mehr Geld
Für Klagenfurt ändert sich aufgrund der Großstadternennung jedoch wenig. Für Stadtpolitiker bleiben die Gehälter weiterhin gleich. Auch die staatliche Förderung, die pro Kopf an die Stadtregierung ausbezahlt wird, verändert sich nicht. Dabei handelt es sich derzeit um 1.180 Euro pro Bürger. Auch von Seiten der Europäischen Union wird einer neu ernannten EU-Großstadt nicht mehr an Fördermitteln zugesprochen. Grund dafür ist eine Gesetzesänderung, die vor sieben Jahren in Kraft getreten ist. Laut dieser werden Gemeinden, die mehr als 50.000 Einwohner erreichen, mit einer Verdoppelung der Pro-Kopf-Förderung belohnt. Danach ist seit der Gesetzesänderung keine finanzielle Erhöhung mehr vorgesehen. Hätte Klagenfurt die 100.000er Einwohnergrenze vor der Gesetzesänderung überschritten, so hätte sich die heutige Großstadt sehr wohl über mehr Fördergelder freuen können. Die aktuelle Rechtslage bedeutet nun im Bereich Stadtplanung, Verkehr und Infrastruktur, dass die Stadtverwaltung weiterhin mit dem vorhandenen Budget auskommen muss. Die einzige positive Veränderung, die in Klagenfurt demnächst umgesetzt wird, ist die Einführung einer 30-minütigen Gratisparkzeit in der Stadt. Und: in den Stadtplänen und neu aufgelegten Atlanten wird Klagenfurt künftig deutlich größer zu sehen sein!
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv