Wenn es ums Einkaufen geht, greifen österreichische Konsumenten zwar immer häufiger zu regionaler Bio-Ware mit hohen Qualitätsstandards, setzen aber gleichzeitig auf eine bequeme Zubereitungsweise. Eine Mischung aus Bio und Convenience Food ist demnach der aktuelle Ernährungstrend. Auch in Klagenfurt ist die Gratwanderung zwischen Bequemlichkeit und Qualität bereits angekommen. Geschäfte wie denn's Biomarkt oder das Bio-Naturkost und Reformparadies in der Siebenhügelstraße sind nicht die einzigen Spuren.
Superfoods reihen sich in österreichischen Küchen aneinander. Der Umwelt zuliebe achtet man immer mehr auf die regionale Herkunft gekaufter Lebensmittel und zuliebe des eigenen Körpers erkundigt man sich außerdem trotz Arbeitsstress, wie sich möglichst gesunde Gerichte zubereiten lassen. Im IntegraMed Heilkundezentrum Klagenfurt lernen Konsumenten in Kochkursen längst schnelle Küche kennen, die trotz geringen Zubereitungsaufwands gesunde Genusserfahrungen verspricht. Zur selben Zeit erfreut sich vegane Kost in ganz Kärnten seit Jahren steigender Beliebtheit. Kurzum suchen Verbraucher in Österreich mittlerweile vermehrt nach Möglichkeiten, die Ansprüche gesunder Ernährung mit dem Wunsch nach Convenience zu vereinen. Obwohl die Qualität gekaufter Ware beim Einkaufen zunehmend in den Fokus rückt, reichen Österreichern qualitative Zutaten alleine nicht aus. Die Agrarmarktanalyse RollAMA bestätigt, dass der Absatz an Fertigware innerhalb Österreichs in derselben Geschwindigkeit zulegt wie das Interesse an Bio-Qualität.
Anders als herkömmliche Fertigprodukte greift Bio Convenience Food entweder gar nicht oder zumindest wenig auf künstliche Zusatzstoffe zurück. Insbesondere Suppen, Ravioli, Pizzen und Eintöpfe sind längst in Bio-Qualität zu haben. Viele Hersteller setzen bei der Produktion auf glutenfreie, vegetarische oder sogar vegane Inhaltsstoffe. In Einzelfällen sind sogar regionale Zutaten der Saison in den Produkten enthalten. Das Kärntner Familienunternehmen Brunner hat sich beispielsweise auf Fertiggerichte spezialisiert, die als unkompliziert zuzubereitende Nudelspezialitäten aus natürlichen Zutaten wie Brokkoli bestehen. Hersteller wie Landgarten aus Bruck an der Leitha konzentrieren sich im Unterschied dazu auf Snacks mit Bio-Siegel, die teils glutenfrei oder sogar vegan sind. Obwohl der neue Trend zumindest für steigendes Ernährungs- und Nachhaltigkeitsbewusstsein in der österreichischen Bevölkerung spricht, rufen Verbraucherschützer zu Vorsicht auf.
Wer sich gesund und zugleich bequem ernähren möchte, achtet laut Experten lieber nicht bloß auf das Bio-Siegel eingekaufter Lebensmittel. Viele Bio-Produkte enthalten zwar ausschließlich natürliche Zutaten aus nachhaltigem Anbau, aber sind zugleich echte Kalorienbomben. Noch immer gilt es, die Zutatenliste und Nährstoffinformation auf entsprechenden Einkäufen genau zu studieren, um die richtigen Kaufentscheidungen zu treffen. Viele Bio-Fertigprodukte enthalten zwar ausschließlich natürlichen Zucker, davon aber so viel, dass von gesunder Ernährung kaum noch die Rede sein kann. Aus diesem Grund empfehlen Ernährungswissenschaftler trotz der neuen Bio-Abteilung in den Reihen der Fertigprodukte Selbstgekochtes, das sich aus frischen Saisonzutaten zubereiten lässt und mit den richtigen Rezepten trotzdem steigenden Convenience-Ansprüchen gerecht wird.