Obwohl Blasenschwäche weit verbreitet ist, gilt sie immer noch als Tabuthema. Die "Welt-Inkontinenz-Woche", die Ende Juni unter anderem in Österreich stattfand, versucht deshalb über diese Erkrankung aufzuklären und Betroffene zu unterstützen.
Schließlich verliert das Leben trotz ungewolltem Urinverlust nicht seinen Wert, und verschiedenste Hilfsmaßnahmen können für Besserung sorgen. Doch was spielt sich eigentlich bei Blasenschwäche im Körper ab? Blasenschwäche ist beileibe kein seltenes Phänomen oder eines, das nur ältere Menschen betrifft. Laut Statistik Austria sind 5,9 Prozent der österreichischen Bevölkerung von einer schwachen Blase betroffen. Schätzungen zufolge sind es weltweit 200 Millionen Menschen, darunter diejenigen, die unter einer Stuhlinkontinenz leiden.
Bei der Harninkontinenz, oft auch als Blasenschwäche bezeichnet, kommt es zu einem ungewollten Harnverlust. Da es sich nicht nur um unangenehme, sondern außerdem um intime Beschwerden handelt, scheuen viele Betroffene den Gang zum Arzt. Dabei kann gerade ein Informationsaustausch dafür sorgen, dass sie sich nicht isolieren und das Leben weiterhin schätzen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen verschiedenen Inkontinenzformen, wobei die nachfolgenden am häufigsten auftreten: die Belastungsinkontinenz, bei der Urinverlust in anstrengenden Situationen auftritt, die Dranginkontinenz, bei der der Harndrang so plötzlich auftritt, dass Betroffene es oft nicht rechtzeitig auf die Toilette schaffen, und die Misch-Inkontinenz. Da die Ursachen vielfältig sind, empfiehlt sich umso mehr ein Besuch beim Arzt, der über Ursachen und Therapiemöglichkeiten aufklären kann.
Oftmals kann eine schwache Beckenbodenmuskulatur zu ungewolltem Urinverlust führen, doch mit rechtzeitigen Präventivmaßnahmen senkt man das Risiko für Blasenschwäche drastisch. Die sensible Muskulatur ist nämlich dafür zuständig, die Beckenorgane an Ort und Stelle zu halten. Erschlafft sie, kann sich beispielsweise der Blasenmuskel nicht mehr vollständig schließen. In der Folge kommt es zu ungewolltem Harnverlust. Doch mit gezielter Beckenbodengymnastik kann man sich die Kontrolle über das Wasserlassen zurückholen - wichtig ist es, die Beckenbodenmuskulatur zu erspüren und sie durch regelmäßiges Trainieren zu stärken. Die Übungen kann man in diversen Alltagssituationen durchführen, wodurch das Training quasi "unsichtbar" wird. Auch ein Lebensstil, bei dem man aktiv ist und sich gesund ernährt, kann das Risiko für Blasenschwäche minimieren. So wird der Organismus nicht durch Übergewicht oder Rauchen belastet und kann seine Funktionen in vollem Umfang ausführen. Sportarten wie Walken oder Reiten trainieren nicht nur die Beckenbodenmuskulatur, sondern steigern darüber hinaus das allgemeine Wohlbefinden, da man sie in der Natur ausüben kann. So bleibt man nicht nur körperlich, sondern auch seelisch fit.
Bildrechte: Flickr La_ciclista_2Antonio Castagna CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten