Aktuelle Umfrage zeigt: Der 12-Stunden-Tag wird bereits von 30 Prozent der Unternehmen genutzt. Von der türkis-blauen Regierung, die dieses Gesetz gegen die Expertise und Erfahrung von Arbeiterkammer und Gewerkschaft durchgeboxt hatte, wurde bei der Einführung im Gegenzug die Vier-Tage-Woche versprochen. Kärntens AK-Präsident Günther Goach: „Wenn das Versprechen der Vier-Tage-Woche mehr als Populismus ist, müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. ÖVP und FPÖ sollen SPÖ-Antrag zustimmen.“
Am 1. September 2019 jährte sich der 12-Stunden-Tag. Das Arbeitszeitgesetz Neu, heftig von Arbeiterkammer und Gewerkschaft kritisiert, wurde ein Jahr alt. Seit einem Jahr nicht umgesetzt wurde die versprochene Vier-Tage-Woche, kritisiert Kärntens AK-Präsident Günther Goach: „Die Arbeitnehmer haben nach wie vor keinen Rechtsanspruch auf die verkürzte Arbeitswoche. Sehr real ist jedoch das Gesetz zum 12-Stunden-Tag, das ihnen bares Geld aus der Tasche zieht. Sie fallen um Überstundenzuschläge um.“ Österreichweit waren bereits vor der Einführung des neuen Arbeitszeitgesetzes 43 Millionen Mehr- und Überstunden nicht abgegolten worden, berichtet Goach: „Auf Kärnten heruntergerechnet sind das fast 2,6 Millionen Euro, die den Kärntner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vorenthalten wurden.“ Der digitale Wandel biete neben Gefahren, die es geschickt zu meistern gilt, auch Chancen, sagte Goach: „Wir brauchen eine Arbeitszeitverkürzung. Neben der Vier-Tage-Woche ist auch die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche ein notwendiger Schritt.“
Beschluss noch im September möglich
Goach appellierte an die amtierenden Nationalräte: „Bekennen Sie Farbe für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land. Halten Sie Ihre Versprechen – türkis und blau sollen in der Nationalratssitzung am 25. September die von ihnen versprochene Vier-Tage-Woche beschließen – ich erwarte mir eine Zustimmung zum SPÖ-Antrag.“
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