Presseaussendung von: LH Dr. Peter Kaiser
LH Kaiser und LR Waldner bei Tourismus Talk im Casineum – Große Potentiale gegeben – Politik setzt auf Unterstützung klarer Prioritäten
Dem Fragenkomplex, wie lässt sich touristischer Erfolg langfristig sichern und wie kann man eine Saisonverlängerung erreichen, widmete sich gestern, Montagabend, ein Tourismus Talk, zu dem Casinos Austria und die Österreichische Hoteliervereinigung ins Casineum Velden geladen hatten. Landeshauptmann Peter Kaiser, Tourismusreferent LR Wolfgang Waldner, Generaldirektor Bert Jandl von der Österr. Hoteliervereinigung, Heidi Schaller, Landesvorsitzende Kärnten der Österr. Hoteliervereinigung, Vladimir Preveden, Tourismusexperte bei Roland Berger, Dietmar Hoscher, Vorstand Casinos Austria und Tourismusberater Stefan Höffinger bildeten die Diskussionsrunde. Höffinger präsentierte eine Studie über zehn österreichische Seen mit Umland und nahm ein wirtschaftliches Benchmarking im Hinblick auf Nächtigungen, Wertschöpfung, Umwelt, Infrastruktur, etc. vor. Es gebe große Potentiale und nötig seien ein integriertes Standortmanagement sowie ein maßgeschneidertes, spezifisches Destinationsmanagement, lautete sein Fazit.
Klar wurde, dass es für die Seenregionen wie für den Tourismus allgemein eine integrierte, ganzheitliche Betrachtungsweise brauche. Seen zu Ganzjahresszielen zu machen, bilde die große Herausforderung. Auf Kärnten bezogen, wurde vor allem die Saisonverlängerung bzw. die Zeiten zwischen der Sommer- und Wintersaison thematisiert.
Kärnten habe im Sinn einer Gesamtstrategie gute Chancen, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser. Kärnten gewinne viele Gäste aufgrund seiner Attraktivität als Naturarena. Es werde auch in Richtung Vernetzung von Tourismus, Kultur und Sport gearbeitet. Insgesamt brauche es aber klare Richtlinien und Zielvorstellungen seitens der Betriebe und der Regionen, denen die Politik unterstützend folgen könne. Auch die Mitarbeiterqualität spiele im Tourismus eine enorme Rolle, sagte Kaiser. Probleme seien mangelnde Investitionen in die Qualität aufgrund fehlender Eigenkapitalausstattung. Jedenfalls brauche es klare Prioritätensetzung auch bei der Infrastruktur. In den Regionen müssten ähnlich der interkommunalen Zusammenarbeit gemeinsame Synergien stärker genutzt werden. Nicht immer gebe es die notwendige Gemeinsamkeit im Hinblick auf die Zielsetzungen einer Region. Zum Thema Zweitwohnungen sagte Kaiser, dass hier das kritische Limit erreicht sei. Ihm sei es wichtig, den freien Zugang, soweit noch möglich, für die Allgemeinheit zu sichern, dies sei schließlich auch für Wohnungen bzw. Betriebe dahinter, also in der zweiten und dritten Reihe, ein großer Vorteil.
Tourismuslandesrat Wolfgang Waldner sagte, dass Kärnten auf eine Markenstrategie mit hoher Qualität unter Einbindung der Bereiche Wirtschaft, Sport, Landwirtschaft, usw. setze. Das Land habe mit dem Tourismusgesetz den Tourismus entpolitisiert und forciere auch eine Qualitätsoffensive bei den Betrieben. Durch gezielte Events, wie etwa Wörthersee-Trail oder auch Seniorentennis, arbeite man im Interesse einer Saisonverlängerung. Es brauche aber mehr Leitbetriebe und auch eine differenzierte Profilierung und Schwerpunktsetzung für die Seen könnte eine Chance bieten. Sommer und Winter, Berge und Seen seien noch besser zu verbinden, so Waldner. Als ein erfolgreiches Beispiel führte er die Badehäuser am Millstätter und Wörther See an. Auch auf dem Radwegesektor sei viel geschehen.
Heidi Schaller erwähnte ihre erfolgreichen Bemühungen um mehr Seminartourismus. Es brauche mehr Kooperation unter den Betrieben sowie auch bestimmte Förderanreize für Investitionen, lautete ihr Wunsch. Bert Jandl sprach das Problem der Zweiwohnsitze sowie die Notwendigkeit von mehr oder verbesserter Infrastruktur an. Vladimir Preveden unterstrich den intergrierten Ansatz, denn nicht nur Gastronomie und Beherbergung, sondern auch die anderen Betriebe und Infrastruktureinrichtungen sollten Hand in Hand gehen und seien als Gesamt-Angebot für Gäste attraktiv und notwendig. Die Zusammenarbeit mit der Region, um ein möglichst breites Freizeitangebot zu haben, betonte ebenso Dietmar Hoscher. Auch Leitbetriebe brauchen lebendige Regionen. Insgesamt sei mehr auf die Wertschöpfung als auf Nächtigungszahlen zu achten, so Hoscher. In der Diskussion wurden Kooperation und Vernetzung einmal mehr beschworen. Es brauche Internationalisierung, entsprechende Verkehrsanbindungen und vor allem interessante, spannende und gemeinsam vermarktete Produkte.
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