Presseaussendung von:LR Ragger
LR Ragger: Neue Einrichtungen, massiver Ausbau bei Kurzzeitpflege und Tagessstätten - Früherkennung wichtig
Klagenfurt (LPD). "Da kommt eine Problemlawine auf uns zu, auf die sich das Sozial- und Gesundheitswesen vorbereiten muss". So beschreibt Kärntens Sozialreferent LR Christian Ragger die Herausforderung, die sich durch die auch in Kärnten jährlich steigende Anzahl von Demenzkranken stellt. Darauf wolle er gerade auch im Hinblick auf den heutigen Welt-Alzheimer-Tag (21. September) aufmerksam machen.
Für Ragger standen in den vergangenen drei Jahren drei Maßnahmen im Mittelpunkt: Schaffung neuer stationärer Plätze für schwere Fälle von Demenz, u.a. mit Alzheimer-Syndrom, Ausbau der Tagesbegleitung in Tagesstätten und massive Erhöhung der Zahl der Kurzzeitpflegebetten. "Wir haben deren Zahl seit 2009 mehr als verzehnfacht. Sie sollen vor allem jenen Angehörigen eine Auszeit von der Pflege zuhause verschaffen, welche Demenzkranke daheim versorgen. Heute gibt es in Kärnten keine Wartezeit auf eine solche kurzfristige Betreuung. Ab dem nächsten Jahr machen wir Kurzzeitpflege in jedem Heim möglich und nicht mehr nur in ausgewählten Häusern mit fix gebuchten Betten", sagt Ragger.
Für Demenzkranke mit besonderen symptomatischen Auffälligkeiten werden drei geronto-psychiatrische Heime angeboten, in Bleiburg, Maria Elend und Velden. Zwei weitere in Mollbrücke und in Frauenstein sind fix geplant. Spezielle Stationen für Demenzkranke werden in den Pflegeheimen Sekirn, Neuhaus, Afritz und Julienhöhe betrieben, wobei das Land für diese Einrichtungen höhere Zuschüsse für einen höherer Personalschlüssel leistet.
Für die nächsten Jahre sieht Ragger folgende Aufgaben. "Für die Betreuung von Demenzkranken brauchen wir eine neue personelle Ausrichtung. Da sind weniger Pflegefachleute nötig, aber mehr Kräfte für Tagesbegleitung und Mobilisierung der vorhandenen kognitiven Fähigkeiten. Daher müssen die Sozialfachbetreuer, welche in den Sozialschulen der Caritas und Diakonie ausgebildet werden, einen höheren Stellenwert erhalten".
Bei der Pflege zuhause werde man analog zur 24-Stunden-Pflege zusätzliche Modelle von angestellten Personalbetreuern entwickeln müssen, wobei man mehr einheimische Kräfte forcieren solle. Die jetzige mobile Pflege habe viele Lücken bei der Betreuung von Demenzkranken, die man schließen müsse, so der Sozialreferent.
Auch die Vorsorge müsse forciert werden. Nötig wäre ein Gesundheitsprojekt, das auf eine breitflächige Früherkennung von Demenz und Alzheimer zielt.
"Wir haben heute in Kärnten etwa 5.000 Demenzkranke. Diese Zahl steigt jährlich. Wir müssen alles tun, damit sie im Frühstadium alle therapeutischen Angebote bekommen, um den Verlauf ihrer Krankheit zu verzögern, vor allem für ihre Lebensqualität und nachrangig auch zur Vermeidung von Kosten", erklärt Ragger.
Foto: Büro LR Ragger
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