Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Grünen zeigen sich nach dem Bericht eines Betroffenen über Grenzwertüberschreitungen bei Schwermetallen alarmiert
Nachdem seine Hilferufe von der Landesregierung bisher unbeachtet blieben, hat sich der Arnoldsteiner Josef Perhinig jetzt an die Grünen gewandt: „Wir haben seit 9 Jahren bei den offiziellen Messwerten eine Blei- und Cadmiumbelastung die über den Grenzwerten liegt. Diese hohe Belastung wird durch den so genannten Staubniederschlag ausgelöst. Trotz der Messwerte und meiner vielen Nachfragen gibt es keine Maßnahmen. Der Bericht der Abteilung 8 verweist lediglich auf eine Statuserhebung beim Umweltbundesamt aus dem Jahr 2002. Ich bin zutiefst betroffen darüber, wie fahrlässig hier mit der Gesundheit der Bevölkerung umgegangen wird – ganz nach dem Motto dass nicht ist was nicht sein darf.“
Harald Fasser, Bezirkssprecher der Grünen für Villach, ist über die Situation empört: „Offensichtlich sind die Altlasten im Bereich der Bodenkontamination weit höher als offiziell zugegeben. Teilweise kommt es durch die wetter- und verkehrsbedingte Aufwirbelung zu diesem hoch belasteten Staubniederschlag. Es ist beschämend, dass man diesen Sachverhalt totschweigt, um die Jubelpropaganda um Aufschwung und Energieautarkie nicht zu stören. Laut Statuserhebung 2002 hat die Belastung auch mit den Mülldeponien, der Sondermüllverbrennung und der chemischen Industrie vor Ort zu tun. Ich sehe ein Versagen der Lokalpolitik. Es ist grober Unfug, in einem ohnehin bereits belasteten Gebiet gezielt Unternehmen mit einem relativ hohen Umweltrisiko anzusiedeln. Die ausgestoßenen Schwermetalle und Gifte addieren sich zu einem gefährlichen Mix. Die leidgeprüften ArnoldsteinerInnen hätten sich Besseres verdient.“
Auch Landesparteisekretär Frank Frey hat Unterstützung versprochen: „Wir werden uns dieses Themas auch als Landespartei annehmen. Es ist ein Skandal, wenn weder der Landeshauptmann noch die zuständige Umweltreferentin Beate Prettner auf die fortgesetzte Grenzwertüberschreitung reagiert haben. Gesetzliche Grenzwerte sind dazu da, um die Bevölkerung zu schützen. Einmal mehr wurde dieser Schutz verweigert, weil man unangenehme Wahrheiten totschweigt. Ich weiß nicht, ob das ein Kniefall vor Industriebetrieben ist, oder ob man Angst um das eigene Positiv-Image hat. Eine Umweltlandesrätin, die Grenzwertüberschreitungen ignoriert ist für mich jedenfalls untragbar.“
Weitere Infos unter:
http://www.umwelt.ktn.gv.at/luft/arnst/beurteil.htm und http://www.umwelt.ktn.gv.at/19962_DE-IGL-Berichte-Statuserhebung_Arnoldstein_Staubniederschlag_Pb_Cd
Foto: Grüne Kärnten