Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler gratulierte dem "Kraftwerk der Volksgruppe" - Südtirols LH Durnwalder betonte Verbundenheit mit slowenischer Volksgruppe
Klagenfurt (LPD). Mohorjeva-Hermagoras ist einer der ältesten Verlage in Österreich. Der vielseitige Verein der slowenischen Volksgruppe in Kärnten betreibt nicht nur eine eigene Druckerei und Buchhandlung, sondern auch eine zweisprachige Volksschule mit Hortbetrieb, Schüler- und Studentenheime, ein Veranstaltungszentrum in Klagenfurt und das Kulturzentrum "Korotan" in Wien. Heute, Dienstag, wurde in einer großen Festveranstaltung im Stammhaus am Klagenfurter Viktringer Ring das 160-jährige Bestandsjubiläum gefeiert.
Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler bezeichnete Hermagoras als "Kraftwerk der Volksgruppe". Er betonte, dass 2011 durch die Ortstafellösung ein Jahr sei, das "nicht nur uns in Kärnten zusammengeführt hat, sondern auch aus guten Nachbarn gute Freunde gemacht hat". In diesem Sinne verwies er auf die guten Beziehungen zu Slowenien. Dörfler ortete aber auch ein neues Selbstbewusstsein bei der Volksgruppe und ein besonderes Miteinander im Land. Er sei ein Landeshauptmann, der dieses Miteinander suche. Als wichtige Initiativen für die Volksgruppe in seinen Referatsbereichen nannte er die Förderung der zweisprachigen Kindergärten und die Unterstützung von Sportvereinen, wie durch die neue Bezirkssporthalle in Bleiburg für die Volleyballer von Aich/Dob. Der Landeshauptmann appellierte aber auch an "die Wenigen auf beiden Seiten", endlich abzurüsten und auch die Mitte der Brücke zu finden.
Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem bei der Veranstaltung zum 70. Geburtstag gratuliert wurde, verwies auf die Verbundenheit zwischen der österreichischen Minderheit in Italien und der slowenischen Volksgruppe in Kärnten. Minderheiten müssten zusammenarbeiten, den Dialog pflegen und Erfahrungen austauschen. Durnwalder betonte, dass Minderheiten Verbindungen zwischen Staaten herstellen und zu Frieden und wirtschaftlicher Entwicklung beitragen könnten. Es sei wichtig, Minderheitenprobleme ernst zu nehmen und sie müssten in Europa ihren Platz haben. Minderheiten müssten aber auch stolz auf ihren Status sein und ihre Kultur und Sprache leben.
Hermagoras-Direktor Anton Koren sagte, dass sich der Verein die Wahrung und Förderung der slowenischen Identität zur Aufgabe gemacht habe. Der Erfolg entstamme einem nachhaltigen Traditionsbewusstsein, der Bereitschaft für Innovationen und der Verankerung in der Bevölkerung diesseits und jenseits der Grenze. Der 1851 gegründete Verein hat 25 Mio. Bücher gedruckt und beschäftigt aktuell 85 Mitarbeiter. Hermagoras-Obmann Josef Kopeinig ging auf die Geschichte des Vereins ein, dessen Gründungsväter Bischof Anton Martin Slomsek, Andrej Einspieler und Anton Janezic waren.
Zum 160-Jahr-Jubiläum von Hermagoras gratulierten auch der slowenische Unterrichtsminister Igor Luksic, Generalsekretär Johannes Kyrle vom Außenministerium, Sektionschef Helmut Moser vom Unterrichtsministerium und Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider. Grußworte sprachen Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher und Sonja Kert-Wakounig vom Christlichen Kulturverband. Anwesend waren u. a. auch Bischof Alois Schwarz, Superintendent Manfred Sauer, der Bischof von Marburg, Marjan Turnsek, der österreichische Botschafter in Slowenien, Erwin Kubesch, und die slowenische Generalkonsulin Dragica Urtelj. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Schulchor der Volksschule Hermagoras sowie das Ensemble des Slomsek-Heims und VOXON.
Infos unter www.hermagoras.at oder www.mohorjeva.at
Foto: LPD/Josef Bodner