Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
GR Schmid-Tarmann vergleicht die aktuellen Bausünden in Klagenfurt mit dem Trend der 70er Jahre, Historisches niederzuwalzen und durch „moderne“ Plattenbauten zu ersetzen. Internationale Trends forcieren Erhaltung und Restaurierung.
Klagenfurt (10.09.2010) Schon in der Scheucher-Ära wurden etliche historische Bauwerke, die das Stadtbild von Klagenfurt Jahrhunderte lang geprägt hatten, unwiederbringlich zerstört. In der neuen Legislaturperiode verstärkt sich der Trend, historische Architektur zu zerstören: So wurde beispielsweise die Waisenhauskaserne zum Abriss freigegeben, das urbanistisch prägende Ensemble des Gelautz-Hauses zertrümmert und der dörfliche Stadtteil St. Martin droht mit Wohnblöcken zubetoniert zu werden. Selbst das vitale Herz Klagenfurts, der Benediktinermarkt, konnte nur mit großem persönlichem Einsatz aller Betroffener und der Grünen vor Zerstörung durch ein monströses Parkhaus bewahrt werden.
Neben der Zertrümmerung der Waisenhauskaserne hat nun eine weitere Barbarei die KlagenfurterInnen verstört: Das prächtige Jugendstilhaus in der Hoffmanngasse 11, Teil eines Jahrhundertwende-Ensembles, sowie ein Biedermeierhaus am Beginn der Villacherstraße wurden zertrümmert. Die Grüne Kultursprecherin legt bei ihren Kulturreisen ihr Augenmerk auf historische Innenstädte: „Überall in Europa werden alte Stadtkerne erhalten und behutsam restauriert. Selbst in Rio de Janeiro wird Hausbesitzern als Anreiz drei Jahre lang die Steuer erlassen, wenn sie die Fassaden ihrer Häuser restaurieren.“
In vielen Ländern gab es mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der 70er Jahre den Trend, in einer Zerstörungswut historische Bauwerke niederzuwalzen und durch Plattenbauten zu ersetzen. „Durch die Trendumkehr will man seit einigen Jahren nun wieder Traditionelles erhalten. Mir kommt vor, als hätte Planungsreferentin Drin Mathiaschitz das ästhetische Bewusstsein der 70er Jahre. Es fehlt offensichtlich der Bezug zum kulturellen Erbe und zur Tradition!“, beklagt GR Schmid-Tarmann.
Foto: Grüne Klagenfurt