Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Abreißen und Wiederaufbauen ist das Gegenteil von verantwortungsvoller Altstadterhaltung. Grün-Gemeinderätin prangert die brutale Zerstörungswut an und bringt eine Anfrage an die Stadtplanungsreferentin ein.
Klagenfurt (21.09.2010) „Das Bild des Totenkopf-Baggers mit der Baggerschaufel, die die Jugendstilfassade zertrümmert, sitzt mir jetzt noch in den Knochen. Ich frage mich: Ist der SPÖ-Löwin der Profit für einzelne Baulöwen mehr wert als das Bewahren unseres kulturellen Erbes für nachkommende Generationen?“, prangert Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann die brutale Vorgehensweise beim Abriss des prächtigen Jugendstilhauses in der Hoffmanngasse 11 an.
Bereits in ihrer ersten Anfrage der neuen Legislaturperiode im April 2009 thematisierte die GRin Schmid-Tarmann die Unter-Schutz-Stellung der Klagenfurter Altstadt und der historischen Ensembles, um das besondere Flair und Ambiente zu erhalten. „Eine Reihe historischer Bauwerke wurde seither trotzdem munter abgerissen, von Seiten der Stadtplanung gab es weder Bemühungen noch Auflagen zur – zumindest teilweisen - Erhaltung. Abrissgenehmigungen, Umwidmungen und Änderungen von Teilbebauungsplänen werden von Planungsreferentin Mathiaschitz rasch durchgezogen. Vielfach wissen die abstimmenden GemeinderätInnen gar nicht, was sie da alles mit beschlossen haben, außerdem unterliegen sie dem Fraktionszwang,“ stellt GRin Schmid-Tarmann fest.
Die Grüne Kultursprecherin legt bei ihren Kulturreisen besonderes Augenmerk auf historische Innenstädte: „Überall in Europa aber auch in Lateinamerika wird der Wert alter Stadtkerne erkannt, erhalten und behutsam restauriert. Selbst in Rio de Janeiro wird Hausbesitzern als Anreiz drei Jahre die Steuer erlassen, wenn sie die Fassaden ihrer Häuser restaurieren. Ich fordere die Planungsabteilung zum Umdenken auf!“ GRin Schmid-Tarmann hat nun an die zuständige Referentin Mathiaschitz eine GR-Anfrage mit folgendem Wortlaut eingebracht: „Wieso haben Sie und die Abteilung Stadtplanung zugelassen, dass vom Jugendstilhaus in der Hoffmanngasse 11 nicht einmal die prächtige Fassade, welche Teil eines Ensembles war, erhalten bleiben musste?“
Foto: Maurer