Für die Versorgung und Unterbringung von obdachlosen und wohnungslosen Menschen in der Stadt Klagenfurt konnte eine nachhaltige Lösung gefunden werden. Die Notschlafstelle (bisher: Obdachlosenheim) wird am Standort der Caritas-Tagesstätte im Eggerheim in der Kaufmanngasse 6 eingerichtet. Bis zu 40 Personen können dort die Nacht verbringen. Damit kann erstmals eine Rundum-Versorgung für erwachsene Frauen und Männer in Notlagen gewährleistet werden.
Mit 1. Dezember 2020 übernimmt die Caritas das bisher bestehende Obdachlosenheim in der Bahnstraße. Parallel wird mit der Stadt Klagenfurt gemeinsam am Aufbau der neuen Notschlafstelle im Eggerheim gearbeitet. Das Projekt wurde bereits unter dem früheren Caritas-Direktor und heutigen Diözesanbischof Josef Marketz in die Wege geleitet.
Die Öffnungszeiten werden so gewählt sein, dass eine lückenlose Versorgung zwischen Tagesstätte Eggerheim und Notschlafstelle möglich sein wird.
Winter: 18:30 bis 7:30 Uhr
Sommer: 19:30 bis 7:30 Uhr
„Durch diese neue Kooperation kann die Notschlafstelle zukünftig fachgerecht geführt werden. Das geschulte Personal kann genau auf die Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher eingehen und ihnen bedarfsorientiert weiterhelfen“, so Vizebürgermeister und Sozialreferent Jürgen Pfeiler.
Die Details zur neuen Notschlafstelle
In der Kaufmanngasse 6 werden drei Schlafsäle (inklusive Duschen und WC) eingerichtet. Sie sind für bis zu 30 Männer und 10 Frauen vorgesehen, wobei diese räumlich getrennt werden. Für die Besucherinnen und Besucher der Notschlafstelle werden Hygieneartikel wie Seife, Shampoo, Zahnpasta und Zahnbürsten, sowie Kämme zur Verfügung gestellt. Bei Bedarf wird über den Caritas-Laden ("Carla") auch kostenlose Bekleidung zur Verfügung gestellt. Ein kaltes Abendbrot wird es in Form einer Jause geben.
„Wir kennen die Nöte und Bedürfnisse“
„Seit vielen Jahren betreuen und begleiten wir wohnungs- und obdachlose Menschen bereits Tag für Tag. Wir kennen ihre Nöte und Bedürfnisse. Wenn die Betroffenen in Zukunft dank der Notschlafstelle im Eggerheim auch nächtigen können, wäre im Sinne der hilfesuchenden Menschen eine ganzheitliche, professionelle Betreuung rund um die Uhr gegeben“, so Christian Eile, Bereichsleiter Menschen in Not bei der Caritas Kärnten zur Kooperation mit der Stadt Klagenfurt.
Zielgruppen sind Einzelpersonen, Paare und Erwachsene, die nach dem Gewaltschutzgesetz vorübergehend weggewiesen wurden. Die Aufenthaltsdauer wird mit maximal drei Monaten beschränkt. Währenddessen wird für die Besucher mit Unterstützung der Sozialarbeiter eine Alternative zur Notschlafstelle gesucht.
Die Besucher/innen werden von den Mitarbeitern der Notschlafstelle und der Tagesstätte nicht nur mental unterstützt, sondern auch im sozialen Bereich. Unter anderem wird es eine Hausordnung geben und eine Leitlinie zum Umgang mit Gewalt und Krisen. Auch laufende Aus- und Weiterbildungen sowie Gespräche für Mitarbeiter sind vorgesehen.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv
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