Klagenfurter Gemeinderätin fordert eine Regelung bei der Vergabe des Grippeimpfstoffs
Klagenfurt am 5. Oktober 2020 – „Da haben wohl die Gesundheitsreferent*innen geschlafen seit März“, vermutet Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann anlässlich der entbrannten Diskussion über die Knappheit des Grippe-Impfstoffes. „Ich habe mich seit Jahren immer gegen Grippe impfen lassen, so wie viele andere im Klagenfurter Gesundheitsamt. Als ich von den Engpässen hörte, habe ich mich bei 4 Apotheken in Klagenfurt erkundigt was die Bürger*innen jetzt tun können. In jeder der Apotheken wurde mir mitgeteilt, dass die Vormerklisten bereits seit Juli voll sind. Man hoffe auf die nächste Lieferung im Dezember. Eine der 4 Apotheken verweigert überhaupt jegliche Vormerkung.“
Wien hat sich bereits im Frühjahr 400.000 Grippe-Impfungen reserviert
„Es ist zu billig jetzt auf die Wiener Gesundheitspolitiker hinzuhacken“, verteidigt die Grüne Gemeinderätin die dort Verantwortlichen, „denn die haben eigentlich nur vorausschauend gehandelt, während Klagenfurt und Kärnten den Ernst der Lage im März noch gar nicht erkannten. Dass die Impfungen in Wien gratis vergeben werden, steht auf einem anderen Blatt. Darüber kann man schimpfen oder man kann dem Beispiel folgen. Immerhin nahen auch in Kärnten die Gemeinderatswahlen und Gratisimpfungen wären sicher eine bessere Investition des Wahlkampfbudgets als Plakate, Kugelschreiber oder Feuerzeuge.“
Wenn schon wenig da ist, dann soll die Verteilung geregelt werden
„Die Gesundheitsreferent*innen von Stadt, Land und Gemeinden müssen ihre Versäumnisse vom Frühjahr jetzt wieder gut machen“, schlägt die Grüne Gemeinderätin vor. „Und zwar in dem sie folgendes verfügen: der vorhandene Grippe-Impfstoff soll zuerst an die Risikogruppen, das sind die in den COVID-19 Maßnahmen genannten Personenkreise1, ausgegeben werden. Mit dem verbleibenden Restmengen werden anschließend die Bürger*innen, gereiht nach dem Zeitpunkt ihrer Vormerkung, versorgt.“
„Erstens macht man damit die, während der Corona-Krise deutlich spürbare, Stigmatisierung jener Menschen wieder gut, die einer Risikogruppe angehören und zweitens sollen die verantwortlichen Politiker*innen einmal zeigen, dass sie aus Fehlern auch lernen können“, konstatiert Schmid-Tarmann abschließend.
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