71 Memory Box ist ein Memorandum für 4 Kinder, 8 Frauen und 59 Männer
Michael Kos führt in seinem Œuvre Fragestellungen von Kunst, Politik, Gesellschaft, Religion, Wirtschaft und Moral zusammen. Mithilfe eines minimalistischen Vokabulars und sprachlicher Zeichen, entsteht in der Burgkapelle ein nüchterner, weißer, geometrischer Raum im Raum, der den 71 Opfern der Flüchtlingstragödie, die sich im August 2015 bei Parndorf im Burgenland ereignet hat, gewidmet ist.
Am 26. August 2015 verwandelte sich das kultivierte Gesicht Europas in eine unmenschliche Fratze. An diesem Tag starben 71 Flüchtlinge aus Afghanistan, aus Syrien, aus dem Irak und dem Iran einen qualvollen Tod durch Ersticken, eingepfercht in einem versperrten Kühllastwagen, der auf dem Weg von Ungarn nach Österreich war. Die “Flüchtlingstragödie bei Parndorf” sorgte für weltweites mediales Aufsehen. Sie markierte einen entsetzlichen Tiefpunkt in der europaweiten Flüchtlingskrise. Für mich als in Österreich lebender Künstler stellt diese Tragödie das ungeheuerlichste Ereignis hierzulande innerhalb der letzten Jahrzehnte dar.
Mit der 71 Memory Box wollte ich ein künstlerisches Denkmal setzen. Die Idee dazu beschäftigt mich seit 3 Jahren; sie ist in der Burgkapelle des MMKK auf einen Ort gestoßen, der geeigneter nicht sein könnte, um die ins Bodenlose gestürzte Verheißung eines greifbar geglückteren Lebens ins Bild zu setzen.“ (Michael Kos)
Zur Ausstellung
Mag.a Christine Wetzlinger-Grundnig, Direktorin MMKK und Kuratorin
Der Künstler ist anwesend.
Begrenzte Teilnehmeranzahl! Anmeldung bis 19. Oktober 2020 erforderlich!
Die Eröffnung findet unter Beachtung der aktuellen Sicherheitsvorkehrungen der COVID-19 Verordnung des Bundes statt.
Foto: KK