Presseaussendung von: LR Benger
Bestbieter statt Billigstangebot im Lebensmittelbereich, um den heimischen Wirtschaftskreislauf in Schwung zu halten. Das Geld soll im Land bleiben
Klagenfurt, 8. Oktober 2015; Morgen ist der Welt-Ei-Tag. „Grund genug, um nicht nur auf die heimische Eier-Produktion hinzuweisen, sondern vor allem darauf, dass wir heimische Lebensmittel kaufen sollen. Unser Geld soll im Land bleiben, nicht in ausländische Massenproduktionen abfließen“, erklärt dazu LR Christian Benger. Warum, sei einfach erklärt: nur wenn das Geld im Land bleibt, bleibt auch der Wirtschaftskreislauf in Schwung. „Kaufen wir heimische Produkte, können Betriebe investieren. Investitionen sichern Arbeitsplätze und damit Einkommen. Einkommen garantieren Kaufkraft und Wertschöpfung, daraus entstehen wieder Investitionen“, weist Benger hin.
Nicht nur der Konsument kann jeden Tag entscheiden, ob das Geld in Kärnten bleibt. Auch die öffentliche Hand kann einen wesentlichen Beitrag leisten. „Öffentliche Institutionen, deren Betrieb mit Steuergeld aufrecht erhalten wird, müssen auch ihren Beitrag leisten, wenn sie Lebensmittel benötigen und müssen diese in Kärnten kaufen“, ist Benger überzeugt. Gemeint seien Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Pflegeheime, auch für Veranstaltungen aller Art sollte diese Devise gelten.
Vorbild ist das Bestbieterprinzip in der Bauwirtschaft. Dort ist es bereits umgesetzt, dass heimische Firmen als Bestbieter den Vorrang gegenüber internationalen Konzernen haben. Die EU-Vergaberichtlinie, die im Feber 2014 beschlossen wurde, macht das Bestbieterprinzip möglich, so dass bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für die Gesellschaft relevante Erfordernisse berücksichtig werden, wie für Lebensmittel beispielsweise Gentechnikfreiheit, kurze Transportwege, AMA-Gütesiegel und mehr.
„Nach diesem Vorbild setzen wir eine Arbeitsgruppe ein, die die Kriterien für ein Bestbieterprinzip im Lebensmittelbereich erarbeitet. Die Vorgangsweise wurde in der Regierungssitzung diese Woche beschlossen“, so Benger.
Zum Welt-Ei-Tag: Kärnten selbst sei laut Benger ein Eier-Paradies! Denn unser Land hat einen Ei-Selbstversorgungsgrad von 84 %.
„Nirgends ist der Anteil an Bio-, Freiland- und Bodenhaltungseiern so groß wie bei uns. Die Käfighaltung ist praktisch Geschichte. Die Konsumenten schätzen diese Qualität“, sagt Benger.
Insgesamt gibt es in Kärnten 114 Eierbauern, die auch den Handel beliefern. Davon sind 35 Bio-, 36 Freiland- und 43 Bodenhaltungsbetriebe. Sie halten in Summe rund 400.000 Legehennen. Im Genussland Kärnten sind 34 Eierproduzenten organisiert. Sie verkaufen Ab Hof, auf Bauernmärkten, durch Zustellung direkt an ihre Kunden. Schlagkräftige Betriebe beliefern auch den Handel. Die 101 Kärntner Genuss Wirte verpflichten sich, ausschließlich Kärntner Eier zu verwenden.
25 % der im Kärntner Lebensmittelhandel angebotenen Eier werden auch in Kärnten verpackt – von der seit knapp einem Jahr in Betrieb befindlichen Packstelle der Eierring Herzogstuhl WKKS GmbH. „Hier werden ausschließlich Genussland Kärnten Eier verpackt!“, so der Stefan Wakonig, Geschäftsführer der Packstelle in Pischeldorf.
„Wir suchen dringend Kärntner Eierproduzenten“, so der Geschäftsführer. „Egal ob Bio-, Freiland oder Bodenhaltung, in allen Kategorien werden Eier gebraucht!“
Foto: Büro LR Christian Benger