Presseaussendung von: Stadtpresse Klagenfurt
Die neue Gesundheitsreihe, die das städtische Büro für Frauen.Chancen-gleichheit.Generationen auf Initiative von Stadträtin Ruth Feistritzer ins Leben gerufen hat, startete mit überwältigendem Erfolg: Über 200 interessierte Menschen kamen an die Pädagogische Hochschule und folgten dem Vortrag des renommierten Mediziners Univ.-Prof. Dr. Siegfried Meryn, zum Thema „Gender-Medizin“.
Gender Medizin – was ist das? Ob wir gesund oder krank sind, hängt von vielen Faktoren ab. Gender Medizin sorgt für verbesserte medizinische Angebote für Frauen und Männer, indem der Fokus sowohl auf biologische Unterschiede (hormonelle, genetische, anatomische) als auch soziokulturelle Unterschiede (wer gilt als starkes, wer als schwaches Geschlecht) gelegt wird.
Univ.Prof.Dr. Siegfried Meryn ging gestern, Donnerstag Abend, in einem von der Stadt Klagenfurt initiierten Vortrag auf interessante Details ein: So werden zum Beispiel Herzinfarkte bei Frauen später erkannt da Beschwerden im Bauch nicht als spezifische Symptome gewertet und damit zu spät diagnostiziert werden, ein Herzinfarkt galt lange als klassische Männerkrankheit. Umgekehrt wenden sich Männer betreffend Depression und anderer psychischer Erkrankungen sehr spät oder gar nicht an entsprechende Ärzte oder Ärztinnen obwohl die Suizidrate signifikant höher als bei Frauen liegt. Depression gilt jedoch noch immer als klassische Frauenkrankheit.
Kampagnen für Gesundheit richteten sich in der Vergangenheit stärker an Frauen mit dem Erfolg, dass viele gesunde Frauen vorsorglich zum Arzt bzw. zur Ärztin gehen. Männer hingegen wählen erst den Weg dahin, wenn sie krank sind oder sie wollen die vermutete Diagnose nicht hören und bleiben daher zuhause. Geschlechtsspezifischen Daten zur Inanspruchnahme von kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen zeigen hier beeindruckend auch den Handlungsbedarf der Gesundheitspolitik.
Foto: StadtPresse/Wajand