Presseaussendung von: LR Benger
Sechs Kärntner Betriebe investieren rund 13 Mio. Euro in die heimische Lebensmittelproduktion. Absicherung von Standorten, Arbeitsplätzen und bäuerlicher Produktion!
Klagenfurt, 1. Oktober 2015; Ein kräftiges Lebenszeichen geben sechs Kärntner Produktions- und Verarbeitungsbetriebe von sich, in dem sie in Summe 12,9 Millionen Euro in ihre Standorte investieren. „Diese 6 Projekte stärken die heimischen Wirtschaftskreisläufe in den Regionen, sichern die Standorte der Betriebe und den Absatz der bäuerlichen Produkte“, fasst LR Christian Benger zusammen. Für ihn haben diese Investitionen aber auch einen wichtigen psychologischen Effekt: „Die Investoren beweisen und geben Mut, Perspektiven für die Zukunft, weil sie an Kärnten glauben und investieren“, so Benger.
Gerade in einer Zeit, in der die bäuerliche Produktion unter einem enormen Preisverfall zu leiden hat und sogar Existenzen bedroht sind. Denn innerhalb eines halben Jahres ist der Erzeugerpreis bei Milch und Schweinefleisch um 25% gesunken. Mich und Schweinefleisch sind jedoch die Hauptproduktionsbereiche in der Kärntner Landwirtschaft. Der Gesamtproduktionswert liegt bei 113 Millionen Euro im Jahr, der Preisverfall bedeutet im Moment mindestens 28 Millionen Euro! „Bedrohte Existenzen im bäuerlichen Bereich bedeuten eine Schwächung des gesamten ländlichen Raumes. Denn wer nicht mehr produzieren kann, kann auch nicht mehr investieren“, erklärt Benger. Immerhin investieren die bäuerlichen Betriebe jährlich rund 200 Mio. Euro in die Qualifizierung und Modernisierung ihrer Betriebe. 80 % dieser Investitionen fließen in die direkte Umgebung des jeweiligen Betriebes.
Der Preisverfall hat also unmittelbare Auswirkung auf Arbeitsplätze, Einkommen und Kaufkraft. „Der Handel schöpft den Rahm ab, die Produzenten bekommen immer weniger, die Konsumenten zahlen immer mehr. Aber auch der Handel lebt nur von der Kaufkraft, die gefährdet ist, wenn Arbeitsplätze verschwinden“, betont Benger.
Es gebe nur eine Lösung, um die Wirtschaftskreisläufe in Takt zu halten: heimische Lebensmittel kaufen. „Wir können selbst entscheiden: bleibt unser Geld in Kärnten oder fließt es in die Massenproduktionen ins Ausland ab“, weist Benger hin.
Daher seien für ihn, Benger, die neuen Investitionen in die sechs Betriebe von großer Wichtigkeit für die Produzenten, aber auch für die Konsumenten. „Innovation sichert Qualität, Standorte, Einkommen, Kaufkraft und den ländlichen Raum. Das Rad ist immer rund“, so Benger.
12,9 Millionen Euro nehmen die sechs Betriebe insgesamt in die Hand, 10 bis 20 % ihrer Investitionssumme werden gefördert von Land, Bund und EU, also mit insgesamt 1,96 Mio. Euro.
Die Großprojekte
1. Projekt „Zum Apfelbauer - OGH“ – Errichtung eines Verarbeitungs- und Vermarktungsgebäudes, Bereich Wein- und Obstbau, St. Georgen am Längsee
Betreiber: Manfred Fellner und Elisabeth Fellner-Stürzenbecher,
Projektziel: Wein- und Obstbau (Äpfel, Birnen, Zwetschken, Wildfrüchte); Anbau von Beeren und Kräutern, Erzeugung on Wein, Fruchtsäften, Obstdestillaten, getrocknete Kräutern und Beeren, Hofladen und Zimmervermietung.
Investition: 945.126 Euro
Manfred Fellner: „Wir wollen mit unserer biodynamischen Bewirtschaftung der Natur etwas zurückgeben und den Konsumenten etwas bieten, indem wir qualitativ hochwertige Produkte leistbar machen!“
2. Projekt „Errichtung eines Weinbaubetriebs“ in Feldkirchen
Betreiber: Nikolaus Trippel
Projektziel: Errichtung eines Weinbaubetriebs unter modernsten Gesichtspunkten. Weiters werden Apartments und ein Buschenschenke errichtet. Heuer werden 3 ha in Vollertrag stehen (angepeilt bis zu 10ha).
Investition: 918.231 Euro
3. Projekt „Ausbau und Modernisierung Logistikbereich“ in Spittal an der Drau
Betreiber: Kärntnermilch reg. Gen.m.b.H.
Projektziel: Bauliche und betriebliche Investitionen mit dem Schwerpunkt Expedit und Logistik; Hochregallager für 3.000 Palettenplätze mit automatischer Beschickung, Palettenprüf- und Sortieranlage. Anschaffung von Tanks zur Aseptik-Joghurtproduktion, Steuerung der Käse-Reiferäume, Anschaffung Foodscan-Geräte….
Investition: 7,89 Mio. Euro
Johann Wilscher: „Wir investieren und sichern die Milchproduktion in Oberkärnten ab. Es gibt im Berggebiet keine alternative Bewirtschaftungsform zu Milch und Fleisch!“
4. Projekt „Errichtung Boxensystem und Streuhütte“ in der Zollfeldhalle, St. Veit/Glan
Betreiber: Zollfeldhalle – Vermarktungszentrum reg. Gen.m.b.H.
Projektziel: Umbau der Vermarktungseinrichtung in der Zollfeldhalle; Verminderung des Gefahrenpotentials für die Landwirte und das Personal; Damit sollen die Absatzzahlen in der Halle gesteigert werden.
Investition: 415.561 Euro
Sebastian Auernig: „Die Vermarktung von Zucht- und Nutzrindern erfolgt in Zukunft noch tiergerechter. Diese Investition ist für ganz Kärnten wichtig, weil die Rinderproduktion in der Landwirtschaft vorrangig ist.“
5. Projekt „Investitionen zur Qualitätssicherung in der Obstverarbeitung“ in Wolfsberg
Betreiber: Raiffeisen Lagerhaus Lavanttal
Projektziel: Anschaffung einer neuen Flaschenfüll- und einer Flaschenwaschanlage sowie einer Filtration. Damit soll die Qualität der Obstverarbeitung gesteigert, und der Absatz gesichert werden.
Investition: 609.899 Euro
Gerhard Janschitz: „Wir sichern den gesamten Absatz unserer Obstbauern, die Qualität und den Standort und damit wieder den ländlichen Raum.“
6. Projekt „Bio-Heumilch Schaukäserei die Kaslaberln Nockberge“ in Radenthein
Betreiber: Kaslabln Bäuerliche Erzeugnisse Nockberge eGen.
Projektziel: Errichtung einer Käserei samt Hofladen mit Verarbeitung von Bio- Ziegen- und Bio-Kuhmilch.
Investition: 2,13 Mio. Euro
Michael Kerschbaumer: „Mit dem zentralen Produktions- und Veredelungsstandort können wir den Zulieferern viel Arbeit abnehmen und die Milch- und Käsekultur forcieren. Das sichert die Arbeitsplätze in der Region!“
FAKTEN ZU MILCH- UND SCHWEINEFLEISCH-Produktion:
Milchbetriebe: 2.456
Milchkühe: 34.262
Milchleistung: 186.000 Tonnen/Jahr
Im Schnitt pro Betrieb: 87,2 Tonnen/Jahr
Schweinebetriebe: 3.567
Schweine: 118.217
Konzentriert in den ackerbaulichen Lagen Unterkärntens
Foto: Büro LR Christian Benger
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