Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Österreich muss zum Gelingen der Klimakonferenz in Paris beitragen
Klagenfurt. (21.10.2015) - „Wir sind die letzte Generation, die den Klimawandel noch so eindämmen kann, dass das Leben auf diesem Planeten erträglich bleibt“, weist die Grüne Nationalratsabgeordnete und Obfrau des Umweltausschusses im Parlament NAbg. Christiane Brunner auf die enorme Verantwortung hin, die auf den TeilnehmerInnen der kommenden Weltklimakonferenz (COP 21, 30. Nov- 11. Dez. 2015 in Paris) lastet.
Ziel ist es, einen international verbindlichen Klima-Vertrag zu erreichen, um die durchschnittliche globale Erwärmung auf zwei Grad bis zum Ende dieses Jahrhunderts einzudämmen. Für die Erreichung dieses Zieles gibt die Klimawissenschaft vor, dass die Industrienationen ihren Treibhausgas-Ausstoß bis zum Jahr 2050 um 95% und bis 2030 um 55% reduzieren müssen. „Die EU hat nur das im Oktober 2014 vom Rat beschlossene Ziel der Treibhausgasreduktion von 40% bis 2030 gemeldet, bleibt also hinter den Erwartungen zurück“, kritisiert Brunner.
„Österreich ist ein kleines Land. Dennoch können wir bei Klimakonferenzen eine wichtige Rolle spielen. Denn es braucht Vorreiter“, meint Christiane Brunner. „Aber Österreich hinkt hinten nach: Größere CO2-Reduktionen sind erst ab 2020 geplant, der zugesagte Finanzierungsbeitrag zum GreenClimateFund ist mit 25 Mio. Dollar lächerlich gering und nun drohen noch Kürzungen für Klimaschutzmaßnahmen wie thermische Sanierung und Klimafonds im nächstjährigen Budget.“
„Kärnten hat bereits einen Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtendenergieverbrauch von 52,1%,“ berichtet Umwelt-Landesrat Rolf Holub. Mit der Umsetzung des Energiemasterplans, beispielsweise der thermischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden oder dem Einsatz von Strom und Wärme aus Sonne will Holub die CO2-Emissionen weiter reduzieren. „Unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erarbeiten wir nun den Mobilitätsmasterplan für Kärnten, der eine Verschiebung vom Autoverkehr zum Fuß-, Rad- und Öffentlichen Verkehr vorsieht.“ Dieser Kärntner Beitrag zum Klimaschutz findet international viel Beachtung, beispielsweise bei der „Europäischen Woche der Regionen und Städte“ - den „Open Days“ in Brüssel.
„Da sich der Klimawandel durch die globale Reduktion der Treibhausgas-Emissionen nur abschwächen lässt, können extreme Wetterereignisse nicht verhindert werden“, bedauert der Grüne Klubobfraustellvertreter LAbg. Michael Johann. „Klimaadaptionsmaßnahmen werden in Zukunft immer wichtiger werden. Es müssen neue Strategien und Vorbeugungsmaßnahmen für die einzelnen Sektoren wie die Land- und Forstwirtschaft, den Hochwasser- und Brandschutz und die Trinkwasserversorgung erarbeitet werden, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu stärken.“
Foto: endecocide.org