von Gemeinderat und Hobby-Historiker Reinhold Gasper aus Klagenfurt
Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Nach der weitgehenden Erledigung des künstlich über Jahrzehnte am Kochen gehaltenen „Ortstafelproblems“ würde man meinen, dass sich der Kärntner Abwehrkämpferbund (KAB) – gemeinsam mit der Landesregierung und der Kärntner Konsensgruppe – für eine Neuausrichtung der 10.-Oktober-Feiern einsetzt.
Weit gefehlt! Lieber forcieren der KAB und die FPÖ getrennte Feiern und Hetzerei. Im Internet schreibt der KAB, dass er sich für den Ausbau und die Pflege von Gedenkstätten stark macht. In Wirklichkeit sieht das aber nicht so aus, was man am besten am Beispiel des seit Jahren verdreckten Befreiungsdenkmals (Entwurf Swibert Lobisser) in St. Paul/Lavanttal sieht. Mehrere Initiativen betreffend Gedenktafeln und Ehrengräbern gehen auf mein Konto.
Weiters stellen sich KAB und FPÖ gegen „Multikulti-Feiern“ und meinen damit, dass nichts Slowenisches dabei sein darf. Dann sollten sie aber konsequent sein und bei ihren Feiern keine Funktionäre und Sympathisanten mit slowenischem Namen teilnehmen lassen – das Problem ist nur, dass die Feiern dann wohl ausfallen müssten! Vollkommen ausgeblendet wird, dass sich viele Slowenen am Abwehrkampf beteiligt haben und etwa 10.000 von ihnen für den positiven Ausgang der Volksabstimmung ausschlaggebend waren. Nie hat sich der KAB für eine Ehrung der beim Naziputsch 1934 und die im KZ (Konzentrationslager) ums Leben gekommenen Abwehrkämpfer stark gemacht. Wie aber sollte man die derzeit „Geschichtsbewusstlosen“ zum Umdenken bringen? Vielleicht durch den Appell: Lernt Geschichte!
Foto: Reinhold Gasper