Presseaussendung von: Grüne Wirtschaft
Auch Gutverdiener empfinden 20% Selbstbehalt ungerecht
Klagenfurt (17.10.12) - Die Grüne Wirtschaft hat, parallel zur Meinungsumfrage der SVA, eine Studie zum Thema „SVA“ in Auftrag gegeben: „Da in der Umfrage der SVA weder Betriebsgröße noch Haushaltseinkommen abgefragt werden, kann nicht von einer repräsentativen Umfrage gesprochen werden. Gerade diese Themen wären wichtig, um feststellen zu können, was Ein-Personen-UnternehmerInnen über hohe Sozialversicherungsbeiträge und Selbstbehalte denken“ so Matthias Köchl, Landessprecher der Grünen Wirtschaft Kärnten.
Im Gegensatz zur SVA hat die Grüne Wirtschaft in ihrer Studie diese Kriterien berücksichtigt. Das Ergebnis zeigt, dass die Zahlungen an die SVA für viele EinzelunternehmerInnen eine große Belastung darstellen. „Von den 500 befragten KleinunternehmerInnen fühlen sich 61 Prozent durch die Mindestbeiträge sehr oder ziemlich belastet“, berichtet Köchl. Der Selbstbehalt bei Arztbesuchen in Höhe von 20 Prozent wird von einer klaren Mehrheit als ungerecht empfunden. Sogar bei den Gutverdienern gibt es eine mehrheitliche Ablehnung. Der Wunsch nach einer Vereinheitlichung des Sozialsystems ist sehr groß: 66 Prozent befürworten die Einführung eines gesetzlichen Krankengeldes für Selbstständige sehr, 85 Prozent würden dem sehr oder ziemlich zustimmen. Das würde vor allem jene 50 Prozent der SVA-Versicherten entlasten, die über ein Einkommen unterhalb der Mindestbeitragsgrundlage verfügen.
SVA-Obmann Christoph Leitl hat angekündigt, dass er die Ergebnisse der nicht repräsentativen SVA-Urbefragung als bindend behandeln wird. „Diese SVA-Umfrage erzeugt teilweise die vom Wirtschaftsbund erwünschten Ergebnisse. Hätte sich Leitl für die tatsächliche Meinung der Versicherten interessiert und würde er diese ernst nehmen, müsste er seine Positionen bezüglich der als sehr belastend empfundenen Mindestbeiträge, der ungerechten Selbstbehalte und der von ihm abgelehnten Zusammenlegung der Krankenversicherungen grundlegend revidieren!“, so Köchl.
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