Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler beim Auftakt zum "Jahr des Glaubens" in der Klagenfurter Domkirche - Erinnerung an Konzil und Aufgaben der Kirche heute
Klagenfurt (LPD). Das "Jahr des Glaubens" wurde von Papst Benedikt XVI. ausgerufen: es begann anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Zweiten Vatikanischen Konzils, gestern, am 11. Oktober 2012, und endet am Christkönigsfest des kommenden Jahres, dem 24. November 2013. In ganz Österreich gab es Gottesdienste und Festakte zur Eröffnung, begleitet von Glockengeläute und weit geöffneten Türen als hör- und sichtbares Zeichen. Das Jahr des Glaubens versteht sich als Motivation zum Glauben, es lädt dazu ein, den Glauben neu zu entdecken, zu bekennen und zu bezeugen.
Zum Auftakt dieses Jahres (auf Slowenisch: Leto vere) in Kärnten fand am Donnerstagabend ein Festakt und eine Wort-Gottes-Feier im Klagenfurter Dom statt. Diözesanbischof Alois Schwarz hofft, dass es gelinge, mutiger über den Glauben zu sprechen und auskunftsfreudiger zu erzählen, "wer unser Gott ist und warum wir an Jesus Christus glauben und den Heiligen Geist als Wegbegleiter anrufen". Das Land brauche Menschen, die mit Jesus Christus einander nahe sind und die sich mit christlichen Profil öffentlichen als Christen erweisen und das Evangelium heute zu leben versuchen, so der Bischof.
Auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler, begleitet von Gattin Margreth, und der evangelische Superintendent, Manfred Sauer, nahmen am Festakt teil. Kirche sei Gemeinschaft, unterstrich Dörfler. Die Rückkehr zur Gemeinschaft sei das heute nötige System-Update. Die Zukunft gehöre den Menschen, die mit weniger zufrieden seien und Zeit für Dinge hätten, die man nicht kaufen könne, so Dörfler. Statt Konsumwahn brauche es mehr Zeit für Menschlichkeit und Miteinander, denn Glück und Zufriedenheit seien wesentlich. Er wünsche sich eine Ewigkeit des Glaubens und dankte Bischof Schwarz und Superintendent Sauer für die gute Ökumene in Kärnten.
Sauer gratulierte ebenfalls zum 50jährigen Jubiläum und sagte, dass Kirche nur Kirche sei, wenn sie für andere da sei. Man sei gefordert, wenn Menschenrechte missachtet würden und die Freiheit des Einzelnen auf dem Spiel stehe.
Bischof Schwarz ging in seiner Festrede auf die Aufbruchsstimmung des Konzils und einzelne Konzilstexte näher ein, um deren Aktualität und revolutionären Gehalt aufzuzeigen. Die Kirche wollte sich der Welt zuwenden und das Gespräch mit allen suchen, so Schwarz, der auch in slowenischer Sprache sprach. Die Frage stelle sich, wie der Glaube heute gelebt werde bzw. werden könne, sagte der Bischof und betonte die Notwendigkeit der festen Verankerung in der Gottesbeziehung. Man brauche Gebet und Gottesdienst und die vielen Formen der Volksfrömmigkeit in Kärnten seien zu behüten. Die Kärntner Diözesansynode 1972 habe für einen Aufbruch im Miteinander mit der Volksgruppe gesorgt. Glaube, Denken und Handeln müssten jedenfalls zusammengehören. Schwarz zitierte auch den Papst, der einmal meinte, dass ein Österreich ohne lebendigen christlichen Glauben nicht mehr Österreich wäre.
In Videoeinspielungen wurden Zeitzeugen mit ihren Erinnerungen an das Konzil und das mit diesem verbundene "Aggiornamento" (auf die Höhe der Zeit bringen) sowie auch junge Menschen mit ihren Antworten nach ihrem "Glaube heute" gezeigt. Für Musik und Gesang sorgten Austrian Brass Quintett -HoViHoLoHoff und Jugendchöre, Domorganist Klaus Kuchling und Domkapellmeister Thomas Wasserfaller.
Moderiert wurde die Auftaktveranstaltung von Karl-Heinz Kronawetter, er ist "Jahr des Glaubens"-Koordinator. Auch in Kärnten soll das Schwerpunktjahr zu einem geistlichen Ereignis werden. Viele Programmschwerpunkte zur Glaubensverkündigung und -vertiefung sowie spezielle Veranstaltungen und Angebote vom Oktober 2012 bis Feber 2013, auch in einer Broschüre zusammengefasst, sind geplant. Thema "Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein" ist das Leitbildmotto des diözesanen Prozesses in Kärnten.
Unter dem Titel "Unser Herz atmet mit dem Ohr" wird dabei zur Fastenzeit 2013 eine CD mit literarischen Texten, Flöten- und Orgelmusik und Psalmen sowie ein Textbuch mit Impulsen veröffentlicht. Dazu gibt es vier Glaubensabende. Das Katholische Bildungswerk in Kärnten widmet dem Glaubensjahr die Erwachsenenbildungs-Reihe "Glauben und Denken" mit mehr als 50 Veranstaltungen von 5. bis 16. November. Ein prominenter Gast kommt im Rahmen des "Jahr des Glaubens" am Samstag, 10. November, ins Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje. Der Prager Theologe, Religionsphilosoph und Autor Tomas Halik wird zum Thema "Geduld mit Gott" sprechen.
Info: www.kath-kirche-kaernten.at/jahrdesglaubens
Foto: LPD/Bodner