Presseaussendung von: SPÖ Kärnten
LHStv. Kaiser will mehr stationäre Behandlungsplätze für Suchtkranke schaffen
Die Themen „Jugend und Sucht“ und „Kooperation zwischen Suchthilfe und Jugendwohlfahrt“ sowie der Mangel an stationären Behandlungsplätzen für Suchtkranke in unserem Bundesland standen auf der Agenda der heutigen Sitzung des Kärntner Suchtbeirates ganz oben. Dies gab Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz im Anschluss an das Expertengremium bekannt. Insbesondere betonte der Gesundheitsreferent die Wichtigkeit des Ausbaues der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Versorgungsstrukturen sowie die Vernetzung und Kooperation der Jugendpsychiatrie mit der Suchtprävention und Einrichtungen der Jugendwohlfahrt.
Aktuell würden in Kärnten rund 10.000 Kinder und Jugendliche in suchtbelasteten Familien leben. Vor diesem Hintergrund sei laut Kaiser die Planung, Entwicklung und Umsetzung von Betreuungsprogrammen und Therapieangeboten für suchtgefährdete und suchtkranke Jugendliche und deren Familien zentraler Bestandteil der Kärntner Suchtstrategie 2012 bis 2016.
Auch der Mangel an stationären Behandlungsplätzen für Suchtkranke und im so genannten Postakutbereich wurde vom Gesundheitsreferenten thematisiert. Konkret gebe es zu wenige Plätze an den psychiatrischen Abteilungen und die im regionalen Strukturplan Gesundheit vorgesehenen Drogenstation mit zehn Betten zur Krisenbehandlung und Entgiftung im Klinikum Klagenfurt sei außerdem längst überfällig, drängte Kaiser zur Umsetzung. Als gravierendes Problem bezeichneten Brigitte Prehslauer (Unterabteilung Sanitätswesen, Drogenkoordination/Sozialmedizin) und Christoph Schneidergruber (Psychologe) auch die Tatsache, dass das Bewusstsein für die Krankheit Sucht in der Gesellschaft noch nicht ausreichend vorhanden sei. Die beiden Experten sehen weitere Aufklärungsarbeit als unerlässlich, um Betroffenen optimale Unterstützung zuteilwerden lassen zu können. „Diesbezüglich wir ein gemeinsamer Antrag formuliert, der einerseits die Einrichtung eines Fonds „Suchtkrankenhilfe“ und andererseits auch die vorübergehende Aufstockung der stationären Betten durch die Kabeg fordert“, gibt Kaiser bekannt.
Der Kärntner Suchtbeirat wurde 2001 auf Beschluss des Kollegiums der Kärntner Landesregierung installiert und hat als beratendes Gremium den Auftrag, aktuelle Trends zu beobachten, Beiträge für die Weiterentwicklung des Landessuchtplanes zu liefern sowie die Vernetzung folgender beteiligter Institutionen zu fördern: Amt der Kärntner Landesregierung mit Drogenkoordinationsstelle, Landesstelle Suchtprävention und Abteilung 4 für den Zuständigkeitsbereich Jugendwohlfahrt, Suchthilfeeinrichtungen, Kärntner Landesschulrat, Aidshilfe Kärnten, Ärzte- und Apothekerkammer, Justiz, Polizei, Militärkommando für Kärnten, Kärntner Kinder- und Jugendanwaltschaft sowie Patientenanwaltschaft im Bereich Psychiatrie.
Foto: kk