Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler und 13 Regionsvertreter unterzeichneten Deklaration in Brüssel - Unterstützung durch Verkehrskommissar Tajani - Empfang bei Österreichs EU-Botschafter
Klagenfurt (LPD). Für die Umsetzung der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse wird von den 20 an ihr liegenden Regionen das Lobbying in Brüssel verstärkt. Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler ist dazu mit 13 weiteren hochrangigen Regionsvertretern in die belgische Hauptstadt gereist. Sie wollen die Entscheidungsträger der EU von der wirtschaftlichen sowie verkehrs- und umweltschutztechnischen Wichtigkeit der Hochleistungsbahnstrecke von Danzig nach Bologna überzeugen. So soll die gesamte Strecke inklusive der Koralmbahn in die prioritären Projekte der Transeuropäischen Netze (TEN) aufgenommen werden. Gestern, Dienstag, am Abend unterzeichneten die Regionsvertreter eine entsprechende Deklaration.
Der Kärntner Landeshauptmann betonte, dass die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse für ganz Europa von herausragender Bedeutung sei. Er skizzierte auch die Wichtigkeit der Koralmbahn für Kärnten. Sie werde dem Land vollen Zugang zu den europäischen und globalen Märkten ermöglichen, nachhaltige Arbeitsplätze schaffen und Kärntens Attraktivität als Wirtschaftsstandort fördern.
Die von Kärnten und der Steiermark initiierte Veranstaltung war sehr gut und auch hochrangig besucht. Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Verkehrskommissar Antonio Tajani, strich die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse als wichtiges Projekt hervor und sagte seine Unterstützung zu. Das tat auch Europaparlamentarier Brian Simpson, der Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Europaparlament ist. Weiters waren mehrere Abgeordnete des Europäischen Parlaments aus allen Unterzeichnerländern anwesend.
Die Deklaration zur Unterstützung der sofortigen Umsetzung der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse haben gestern 14 Regionsvertreter aus Österreich, Italien, Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei gemeinsam in Brüssel unterzeichnet. Sechs weitere Unterschriften werden noch folgen. Demnächst wird die Europäische Kommission nämlich einen Vorschlag für die wichtigsten europäischen Verkehrsprojekte einbringen, der vom Europäischen Parlament und den 27 Verkehrsministern beurteilt werden muss.
Mit der Deklaration streichen die Unterzeichner die Bedeutung der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse hervor und sichern ihre Unterstützung zu. Man verweist darin auf nachhaltige wirtschaftliche Impulse durch das Projekt für Nord-, Ost- und Südosteuropa. Auch erwartet man sich einen verbesserten Zugang zu europäischen Märkten, die Bedeutungssteigerung für Häfen wie Venedig, Ravenna oder Triest sowie eine Verbindung mit den boomenden asiatischen Märkten über den Suez-Kanal. Hervorgehoben werden in der Deklaration auch die Reduzierung von Verkehrsengpässen, der Umweltschutzaspekt durch die Reduzierung von CO2-Emissionen sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die einzelnen Regionen verweisen außerdem auf bessere Kooperationsmöglichkeiten untereinander.
Folgende Regionen haben die gemeinsame Deklaration unterzeichnet: Kärnten, die Steiermark, Wien und Niederösterreich aus Österreich, Friaul-Julisch Venetien, Veneto und Emilia Romagna aus Italien, Jihomoravský und Zlinský aus der Tschechischen Republik sowie Pomorskie, Warminsko-Mazurskie, Maszowieckie, Lódzkie und Slaskie aus Polen.
Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt mit dem 32 Kilometer langen Koralmtunnel ist das für Kärnten und die Steiermark so wichtige Herzstück der Baltisch-Adriatischen Verkehrsachse. Zum 5,2 Mrd. Euro-Projekt tragen die Länder Kärnten und Steiermark jeweils 140 Mio. Euro bei (2008 - 2020). Bislang sind in Kärnten über 310 Mio. Euro verbaut und ein enormer Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekt erzielt worden. Die verkehrsmäßige Durchbindung von Klagenfurt bis Graz ist für 2016, die Gesamtfertigstellung für 2018 vorgesehen.
Nach der Lobbyingveranstaltung fand noch ein Empfang beim ständigen Vertreter Österreichs bei der Europäischen Union, Hans Dietmar Schweisgut, statt. Neben Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler, dem steirischen Landeshauptmann Franz Voves, Niederösterreichs Landesrätin Johanna Mikl-Leitner und dem Wiener Gemeinderat Omar Al-Rawi nahmen daran die österreichischen Vertreter im Ausschuss der Regionen sowie die Brüsselkorrespondenten der heimischen Medien teil.
Foto: LPD/Hans Westerling