Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
LR Kaiser unterstreicht anlässlich des 2. Süd-Ost-Österreichischen Hospiz- und Palliativtages wie wichtig ein „menschenwürdiges Leben bis zuletzt“ ist. Vorbildliche Palliativmedizin in Kärnten weiter ausgebaut.
Der Fortschritt in der Medizin und die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung tragen mit dazu bei, dass die Lebenserwartung der Bevölkerung heute höher ist als je zuvor. Dennoch trifft auch die Medizin auf ihre Grenzen, was eine steigende Nachfrage nach Palliativeinrichtungen zur Folge hat.
„Die demografische Entwicklung in Kärnten zeigt, dass sich die Zahl der über 65-jährigen Kärntner seit 1965 nahezu verdoppelt hat. Das Landesstatistikamt sagt bis zum Jahr 2050 sogar den Anstieg der über 65-Jährigen um 33.000 auf mehr als 90.000 Menschen voraus“, erklärte Gesundheitsreferent LR Peter Kaiser anlässlich des Süd-Ost-Österreichischen Hospiz- und Palliativtages, den der Landesverband Kärnten am Samstag in der Klagenfurter Messehalle 5 in Klagenfurt auch für die Steiermark und das Burgenland veranstaltete. Im Brennpunkt der Diskussionen standen die Fragen „Wo geht die Palliativmedizin hin?“ und „Sterben zu Hause?“. Kaiser machte darauf Aufmerksam wie wichtig ihm es auch ganz persönlich ist, der Bevölkerung ein Leben, Altern und Sterben in Würde zu ermöglichen. „Eine besondere Bedeutung kommt diesbezüglich der Palliativmedizin zu, die in Kärnten als erstem Bundesland Österreichs voll ausgebaut war und ist. Besonderer Dank gilt aber auch den ehrenamtlichen Helfern“, so Kaiser.
Neben drei Palliativ-Konsiliar-Diensten gibt es in Kärnten drei Palliativstationen im LKH Klagenfurt (14 Betten), im LKH Villach (12 Betten) und im Krankenhaus St. Veit (sechs Betten). In Summe also 32 stationäre Palliativbetten.
„Ausgehend von den stationären Einheiten an diesen drei Standorten sind zudem drei mobile Palliativteams in ganz Kärnten unterwegs, die Hausärzte und Hauskrankenpflege unterstützen und beim Übergang zwischen Krankenhaus und häuslicher Pflege helfen“, erklärt Kaiser. Weitere Aufgaben die die mobilen Palliativteams übernehmen seien medizinische Symptomkontrolle, spezielle pflegerische Aspekte, psychologische Unterstützung von Patienten und Angehörigen, Beratung in sozialen Belangen sowie spirituelle Begleitung.
Bis dato bestanden die Teams, denen jeweils eine bestimmte Region zugeordnet ist, aus einem Arzt für Allgemeinmedizin oder Facharzt mit besonderen Kenntnissen der Palliativmedizin, einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekraft mit besonderen Kenntnissen betreffend Palliativ-Care sowie bei Bedarf Sozialarbeiter, Seelsorger und klinische Psychologen. Um der wachsenden Nachfrage nach palliativmedizinischer Betreuung gerecht zu werden und dem allgemeinen Wunsch der Bevölkerung nachzukommen, die sich zum überwiegenden Teil wünscht, die letzten Tage nicht nur in Würde sondern vor allem auch in ihrer gewohnten Umgebung zu verbringen, wurde die Palliativ-Versorgung in Kärnten vergangenen Jahres weiter ausgebaut. „Die Teams wurden jeweils auf drei Vollzeitbeschäftigte aufgestockt. Dazu stehen auch Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Diätolgogen und Seelsorger zur Verfügung“, weiß Kaiser zu berichten, der die Kosten für die drei neu strukturierten mobilen Palliativteams mit 767.000 Euro jährlich beziffert. Um die Betreuung noch intensiver und qualitativ zu verbessern wird auch die Zusammenarbeit zwischen Palliativstationen bzw. mobilen Palliativteams und extramuralen Einrichtungen wie Pflegeheime, Hausärzten oder häuslicher Betreuung künftig noch stärker forciert.
Die fachärztliche Koordination der Teams sowie Administration erfolgt durch Univ.Doz. Dr. Rudolf Likar, Leiter des für Schmerzpatienten in Kärnten einzigartigen fächerübergreifenden Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin – kurz ZISOP - am Landeskrankenhaus Klagenfurt.
Foto: Büro LR Kaiser