Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
Feiern im Gedenken an Abwehrkampf und Volksabstimmung - LH Dörfler: Kärnten ist ein Zukunftsland - Geben wir dem Land weiterhin das gute Miteinander
Klagenfurt (LPD). Kärnten gedachte heute, Samstag, des Kärntner Abwehrkampfes und der Volksabstimmung vom 10.Oktober 1920. Wiederum gab es unter Mitwirkung des Bundesheeres und großer Teilnahme der Bevölkerung sowie des Regierungskollegiums das Gedenken am Ehrenmal in Friedhof in Annabichl und die Landesfeier im Landhaushof. "Wir werden uns den 10. Oktober niemals in Frage stellen lassen", betonte Landeshauptmann Gerhard Dörfler im Landhaushof an der Stätte der Kärntner Einheit. Er begann damit, an den letzt jährigen 10. Oktober zu erinnern, an dem Landeshauptmann Jörg Haider hier unter großer Begeisterung seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte. Dieser Landesfeiertag sei ohne LH Haider undenkbar gewesen, sagte Dörfler und ersuchte um eine Gedenkminute.
Jedes Jahr sollte der 10. Oktober mit Dankbarkeit jener Menschen würdig gedacht werden, die für Kärntens Einheit und Freiheit eingetreten sind. Über 22.000 Stimmen haben für Kärntens Ungeteiltheit gestimmt und über 270 Menschen haben dafür ihr Leben gelassen und sich damit zum Frieden und zur Zukunft Kärntens bekannt, sagte Dörfler. Wenn das nicht geschehen wäre, würde die Grenze durch den Wörthersee verlaufen und viele Orte würden nicht mehr zu Kärnten gehören, was unvorstellbar wäre. Damals habe die junge Republik die Leistungen der Kärntner besonders gewürdigt, zitierte Dörfer das damalige Dankschreiben. Völlig unverständlich sei die von einzelnen Medien oder Journalisten geäußerte Aussage, wonach die Abstimmungsgedenkfeiern "bizarr bis lächerlich" seien, dies weise er schärfstens zurück, so Dörfler.
Kärnten sei heute ein modernes Zukunftsland und man habe in den letzten Jahren alles getan, um eine Benachteiligung Südkärntens zu beseitigen. Die neuerbaute Jörg-Haider-Brücke über die Drau sei ein Symbol für die positive Entwicklung Südkärntens und dort stehe auch ein Kunstdenkmal mit dem Motto in deutscher und slowenischer Sprache, "Begegnung" und "Srecanje". Sie sei ein Monument der Begegnung. Besonders hob der Landeshauptmann auch die hohen Fördersummen für die Volksgruppe, unter anderem etwa vier Mio. Euro für den mehrsprachigen Kindergarten, hervor. Die slowenische Sprache werde nicht verhindert, sondern gefördert.
Zu den Ortstafeln sagte Dörfler, dass die Lösung von 1976, die für Bruno Kreisky gegolten habe, auch für ihn gut sei. Dieses Gesetz habe 25 Jahre für ein friedliches Ortstafelthema gesorgt. Man werde nicht zulassen, dass einige wenige Kärnten auseinanderdividieren, sagte Dörfler. Er betonte, dass die Volksgruppe volle Unterstützung in allen Bereichen habe und alle ihre Angehörigen alle Rechte wie jeder andere hätten. Gebe wird dem Land weiterhin das gute Miteinander, appellierte der Landeshauptmann. Für "Streithansel" habe er keine Zeit, denn es gebe wichtige, andere Themen zu lösen.
So sei die von ihm vorangetriebene Initiative, eine gemeinsame, grenzüberschreitende Schi-WM (in Kranjska Gora, Tarvis und Bad Kleinkirchheim) im Jahr 2017 zustande zu bringen, eine Zukunftsvision und eine große touristische und wirtschaftliche Chance für alle Beteiligten. Gerade auch am Wahltag sei er in dieser Sache in Kranjska Gora gewesen, um ein Signal für gute Nachbarschaft zu setzen. Diese sei so zu verstehen, dass man sich gegenseitig nicht einmische oder überfordere, sagte Dörfler. Es sei eine dauerhafte Verpflichtung des 10. Oktober für ein gutes Miteinander und eine gute gemeinsame Zukunft zu arbeiten, bekräftigte der Landeshauptmann.
Landtagspräsident Josef Lobnig ging ebenfalls auf die heimattreuen Kärntner ein, die beim Abwehrkampf und der Volksabstimmung die Einheit und Freiheit des Landes sichergestellt haben. Achte jedermanns Vaterland, doch deines liebe, zitierte Lobnig ein Wort, welche LH Haider auch im Vorjahr den Teilnehmern der Gedenkfeier zugerufen hatte. Es sei wichtig, Abwehrkampf und Volksabstimmung stärker ins Bewusstsein der Jugend zu rücken, so Lobnig. Heftige Kritik übte er an jenen, die das Land international schlecht machen wollten.
Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider betonte, dass es wichtig sei, das gemeinsame Heimatbewusstsein weiterzugeben. Es gehe darum, Gräben zu überwinden und Brücken zu bauen. Man müsse sich zu den eigenen Wurzeln bekennen, aber offen sein für den anderen und für Neues. Das Miteinander zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft im Alpen Adria Raum sei wesentlich, so Scheider.
LHStv. a. D. Rudolf Gallob sprach namens des Abwehrkämpferbundes, des Österreichischen Kameradschaftsbundes, der Ulrichsberggemeinschaft und des Bundes der Windischen. Er wies auf das Vorbild der damaligen Kärntner hin, die das Land frei gemacht und ungeteilt bei Österreich erhalten haben. Kritik äußerte er an manchen Volksgruppen-Vertretern. Der Verfassungsgerichtshof sei nicht Repräsentant der Politik, erläuterte Gallob. Für offene Volksgruppenfragen sei nur das Parlament am Zug, natürlich unter Mitwirkung Kärntens.
An den Feiern nahmen Ehrenkompanien des Bundesheers, Militärkommandant Gunter Spath, die Militärmusik Kärnten, zahlreiche Vertreter des politischen und öffentlichen Lebens sowie Heimat- und Traditionsverbände teil. Schulreferent LHStv. Uwe Scheuch hatte auch mehrere Schulklassen eingeladen, an der Feier teilzunehmen. Dafür wurde ihm, auch seitens des Landeshauptmanns, herzlich gedankt. Unter den vielen Teilnehmern sah man weiters LHStv. Reinhart Rohr, die Landesräte Martinz, Dobernig und Kaiser, weiters die Landtagspräsidenten Rudolf Schober und Johann Gallo, den geschäftsführenden Leiter der Landesamtsdirektion, Dieter Platzer, Superintendent Manfred Sauer und Ordinariatskanzler Michael Kristof. Mitgewirkt haben auch der MGV Annabichl und die Kärntner Fahnenschwinger.
Foto: LPD/Bodner