In Viktring wird ermittelt. Vorsätzliche Gefährdung des Tierbestandes.
Aufgrund des Fundes einer vergifteten Zuchttaube in Klagenfurt, erstattete BirdLife Österreich am 23.04.2019 Anzeige. Bei näherer Betrachtung der Taube wies diese mehrere fehlende Schwingfedern, sowie violett eingefärbte Federn und Biss- und Griffmarken im Nackenbereich auf. Die Taube war beringt und konnte aufgrund umfassender und schwieriger Ermittlungsarbeiten einem 58jährigen Mann aus dem Bezirk Villach zugewiesen werden. Der Mann züchtet Brieftauben, er ist nicht geständig. Er wird angezeigt.
Die Taube wurde von einem Falkner gefunden und BirdLife übergeben, welche an der VetMed Wien ein toxikologisches Gutachten der Taube anforderten. Das Gutachten ergab, dass die Zuchttaube mit dem, bereits seit 2007 in der EU verbotenem Wirkstoff, CARBOFURAN im Nackenbereich bestrichen und zusätzlich mehrere Schwungfedern ausgerissen wurden. Todesursache der Taube: Nackenbiss durch eine Greifvogel. CARBOFURAN wird seit mehreren Jahren vermehrt für den Giftanschlag auf Greifvögel angewendet. Dabei werden Kamikazetauben (Tauben mit unnatürlichem Flugverhalten – bspw. hervorgerufen durch ausgerissene Federn) im Nackenbereich mit CARBOFURAN bestrichen.
Aufgrund des Flugverhaltens wird der Jagdfokus des Falken auf diese Taube gelenkt, welche er in weiterer Folge mit einem Nackenbiss tötet.
Aufgrund des Nackenbiss und der damit verbundenen Aufnahme des CARBOFURAN über die Schleimhaut, verstirbt der Falke kurze Zeit nach dem Biss qualvoll an den Folgen.
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