Pressemeldungen November 2017
Angstmache kontraproduktiv
Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Grüne/Johann: „Natura-2000-Ausweisungen müssen naturschutzfachlich und politisch vertretbar sein“
Klagenfurt. (15.11.2017) - „Die Angstmache seitens der ÖVP gegen den Naturschutz ist kontraproduktiv. Badeverbote in allen Kärntner Seen hat niemand verlangt, das sind Fake-News“, erklärt der Grüne Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses Michael Johann. „Der von der ÖVP angekündigte Dringlichkeitsantrag ist Nonsens, weil er nicht zwischen der aktuellen Schattenliste der Natura-2000-Gebietsvorschläge differenziert, die sukzessive umgesetzt wird und dem neuen EU-Kommissionspapier, dessen fachliche und rechtliche Bedeutung noch völlig unklar ist.“
„Wir stehen zum Naturschutz und zur Umsetzung der Schattenliste. Kärntens Umweltlandesrat Rolf Holub ist in den letzten Jahren mit gutem Beispiel vorangegangen und hat seit 2013 19 neue Natura-2000-Gebiete ausgewiesen. Das ist fast ein Viertel der 88 neuen Natura-2000-Gebiete in Österreich. Weitere Kärntner Natura-2000-Gebietsvorschläge haben bereits das Begutachtungsverfahren durchlaufen. Holub versucht in vielen Gesprächen ein Einvernehmen mit den betroffenen GrundeigentümerInnen herzustellen. Durch die im neuen Naturschutzgesetz beschlossene Entschädigungsregelung sollten viele Bedenken ausgeräumt und eine Nominierung nun leichter möglich sein“, meint Johann.
„Anders zu beurteilen ist das aktuelle Schreiben der EU-Kommission, das einer eingehenden Analyse bedarf. Denn es enthält neben nachvollziehbaren Gebietsvorschlägen auch spekulative Überlegungen über Vorkommen von seltenen Arten, die hierzulande noch nicht einmal nachgewiesen worden sind. Wie sollen Arten und Lebensräume geschützt werden, von denen noch nicht einmal bekannt ist, ob sie überhaupt dort existieren, wo sie vermutet werden? Darüber müssen jetzt Gespräche mit der EU-Kommission geführt werden, um den zusätzlichen Ausweisungsbedarf auf ein realistisches Ausmaß zurückzuführen, der sowohl naturschutzfachlich als auch politisch vertretbar ist“, fordert Johann.
Foto: KK

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