Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Umweltminister soll Glyphosat-Einsatz im Wald verbieten
Klagenfurt. (21.11.2016) - „Während der Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft eingeschränkt wurde, ist die Ausbringung von Glyphosat zur Bekämpfung von Unkraut, Farnen und Brombeeren im Wald weiterhin erlaubt“, kritisiert der Grüne-Landtagsabgeordnete und Klubobfraustellvertreter Michael Johann. Die Umweltorganisation Greenpeace hat heute die Ergebnisse von Untersuchungen in einem mit Glyphosat behandelten Waldstück bekannt gegeben, die in Himbeeren und Pilze Glyphosat-Werte feststellten, die gesetzliche Grenzwerte für Lebensmittel weit überschritten.
„Nicht nur das Unkraut, sondern auch ökologisch wichtige Laubhölzer werden durch das Glyphosat geschädigt. Der Glyphosateinsatz im Wald ist unnötig, weil es durch entsprechende naturnahe Waldbaumethoden in Verbindung mit mechanischer Unkrautbekämpfung durchaus möglich ist, einen Jungwald ohne Hilfe von Chemie aufzubringen“, weiß Johann.
„Der Umweltminister ist aufgerufen, so rasch als möglich entsprechende Maßnahmen zu setzen, um den Einsatz von Glyphosat und anderen Giften im Wald zu verbieten bzw. einzuschränken. Eine Kennzeichnungspflicht für mit Glyphosat und anderen Giften behandelte Waldflächen wäre das absolute Minimum, um Waldbesucher, die Pilze und Beeren für den Verzehr sammeln, vor den Gesundheitsgefahren zu warnen“, fordert Johann.
„Für mich ist es irritierend, dass ein prominenter Waldbesitzer, der das Zementwerk Wietersdorf und die Republik Österreich wegen der HCB-Belastung aus dem Blaukalk mit der Unterstützung eines kommerziellen Prozessfinanzierers auf Millionen Euro Schadenersatz verklagen will, nun selbst in seinem Wald das Unkrautgift Glyphosat ausgebracht hat. Das deutet für mich darauf hin, dass es bei der HCB-Klage vor allem um das Geld und weniger um die Umwelt geht“, meint Johann bedauernd.
Foto: Grüne Kärnten