Presseaussendungen von: LPD
Albert Kreiner als Koordinator eingesetzt. Landesexperten sind bereits dabei Bevölkerung und Kommunalpolitik vor Ort zu informieren. „Maximale Transparenz ist Gebot der Stunde und soll verständlicher Verunsicherung aufklärend entgegenwirken“
Klagenfurt (LPD) In der aktuellen Causa einer Umweltbeeinträchtigung durch Hexachlorbenzol (HCB) im Görtschitztal zieht nun Landeshauptmann Peter Kaiser das Tempo der Information an. Wie er heute, Freitag, mitteilte, habe er, in Absprache mit den beteiligten politischen Referenten sowie der Landesamtsdirektion Albert Kreiner mit der Koordination sämtlicher Tätigkeiten und der Information beauftragt.
Kreiner werde demnach gemeinsam mit Experten aus den Fachabteilungen des Landes die Bevölkerung im Görtschitztal vor allem auch die Vertreter der Kommunalpolitik sowie die Landwirte umgehend, umfassend und direkt vor Ort über den Hergang und die aktuelle Situation informieren.
„Jetzt ist es Gebot der Stunde, den Menschen mit maximaler Transparenz die Sicherheit zu geben, dass es, wie mir versichert wurde, zu keinem Zeitpunkt eine Gesundheitsgefährdung gab. Durch eine umfassende Information müssen alle offenen Fragen ausgeräumt werden und das Vertrauen der Bevölkerung gestärkt werden. Die Menschen haben ein Recht, dass man sich ihren verständlichen Fragen und Sorgen stellt“, machte Kaiser deutlich.
HCB im Görtschitztal 2 – Auch Info-Homepage wird eingerichtet
Im Auftrag von LH Kaiser informieren LAD Platzer und Abteilungsleiter Kreiner über bisherige behördliche Maßnahmen
Klagenfurt (LPD). Nachdem am Mittwoch die Überschreitung der Grenzwerte für Hexachlorbenzol (HCB) im Görtschitztal öffentlich bekannt wurde, hat Landeshauptmann Peter Kaiser rasch reagiert und die Landesamtsdirektion mit umfassenden Untersuchungen der bisherigen behördlichen Maßnahmen beauftragt. Diese Ergebnisse liegen nun vor, wie Landesamtsdirektor Dieter Platzer und der Leiter der Abteilung 7 – Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur, Albert Kreiner, heute, Freitag, mitteilen. Kreiner wurde zum Koordinator für alle Fragen in dieser Causa bestellt. Festzuhalten sei, dass durch das behördliche Einschreiten im Raum Görtschitztal keinerlei HCB-Emissionen mehr erfolgen. Auch hätte bisher kein landwirtschaftlicher Betrieb geschlossen werden müssen. Gegen die Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke (w&p), die laut Behörde seit 6. November als Verursacher der HCB-Belastung feststehen, sei seitens der Abteilung 7 ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet worden.
Auf www.ktn.gv.at wird gerade eine Sonderseite mit verschiedenen Messdaten und Informationen für die Bevölkerung eingerichtet. Fragen betreffend möglicher umweltmedizinischer Auswirkungen werden unter der Nummer 050 536 15121 beantwortet.
Konkret würden bei vier Einzelproben aus vier Betrieben erhöhte HCB-Werte vorliegen. Bei weiteren 35 Betrieben würden momentan verstärkte Probenziehungen in der Rohmilch erfolgen, die Milchlieferungen an die Molkereien habe man aus Vorsichtsgründen vorläufig gestoppt. Milch im Handel sei völlig unbedenklich. Bisher würden auch keine Fleischuntersuchungsergebnisse vorliegen, die ein Inverkehrbringen von Fleischwaren aus der Region bedenklich finden. Somit müsse auch keine Schlachtung von Rindern angeordnet werden. Das Trinkwasser der Region sei laut den bisherigen Untersuchungen völlig unbedenklich. Erstuntersuchungen von Obst und Gemüse würden ebenfalls Unbedenklichkeit bescheinigen. Es würden aber noch genaue Untersuchungsreihen des Landes bis Mitte Dezember laufen, es werde in Kürze bekanntgegeben, wie die Bevölkerung in der Zwischenzeit mit ihrem Obst und Gemüse umgehen sollte. Allenfalls belastete Futtermittel wurden und werden laut der Behörde auf Kosten der w&p ausgetauscht.
Laut Prüfbericht wurde die Lebensmittelaufsicht des Landes am 25. März 2014 von einer Kontrollstelle für biologischen Landbau über HCB in einem Görtschitztaler Bio-Produkt informiert, bevor dieses auf den Markt gelangte. Untersuchungen in den Laboren des Landes hätten ergeben, dass der zulässige Grenzwert nicht überschritten wurde. Das Produkt habe man nicht mehr als Bio qualifizieren, jedoch als unbedenkliches Lebensmittel einstufen können. Die betroffene Görtschitztaler Molkerei habe daraufhin selbst weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben. Mit 2. April seien zwei Proben von verschiedenen Rohmilchlieferanten mit HCB-Grenzwertüberschreitungen vorgelegen.
Vom Land Kärnten seien daraufhin zuerst die verwendeten Futtermittel überprüft worden, die erste Vermutung fiel auf Rückstände eines mittlerweile verbotenen Pestizids im Boden. Von Mitte April bis Ende Oktober seien Untersuchungen von Boden-, Bewuchs und Futtermittelproben durchgeführt worden. Mit 15. September seien die Abteilung 10 – Kompetenzzentrum Land- und Forstwirtschaft sowie die Abteilung 5 – Kompetenzzentrum Gesundheit, Unterabteilung Veterinärwesen zum Schluss gekommen, dass eine mögliche emissionsseitige Belastung durch die umliegenden Industriestandorte unter Umständen die Ursache für die erhöhten HCB-Werte sein könnte.
Die Abteilung 8 – Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz habe daraufhin ein Immissionsnetz zur Erfassung der HCB-Immissionen eingerichtet. Eine Emissionsmessung im Abluftkamin der w&p am Standort Wietersdorf sei durch dafür geschulte Experten veranlasst worden. Diese Messung sei am 18. Oktober erfolgt, die Ergebnisse seien am 6. November an die Abteilung 8 übermittelt worden. Mit diesem Prüfbericht sei erstmals w&p als Verursacher der HCB-Belastung festgestanden. Seitens der Abteilung 7 – Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur sei als Behörde unmittelbar angeordnet worden, die Zuführung von Blaukalk als HCB-verursachenden Abfall, der bei w&p mitverbrannt wurde, unverzüglich einzustellen. Von der Abteilung 7 sei auf Grundlage des nunmehr festgestellten Sachverhaltes die Koordination aller beteiligten Dienststellen und Sachverständigen vorgenommen worden. Es sei dabei Einvernehmen darüber hergestellt worden, dass man alle aufgrund der Datenlage erforderlichen Schritte und Maßnahmen getroffen habe.
Info: Für Rückfragen von Medien steht Abteilungsleiter Dr. Albert Kreiner unter 0664 80536 17001 zur Verfügung.
HCB im Görtschitztal 3 – Sonder-Umweltinspektion gestartet
LR Holub: Umfassende Untersuchungen des Landes sollen detaillierte Aufklärung bringen – Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet – Sämtliche Messdaten im Internet
Klagenfurt (LPD). Umweltreferent LR Rolf Holub verkündet heute, Freitag, den Start einer Sonder-Umweltinspektion bezüglich des HCB-Vorkommens im Görtschitztal. Diese sei nach den neuesten Erkenntnissen angeordnet worden. Die Sonderprüfung werde von Seiten der Abteilung 7 – Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur des Landes Kärnten am Standort Wietersdorfer Zementwerke durchgeführt. Zudem wurde bereits ein Verwaltungsstrafverfahren gegen das Unternehmen „w&p Zement GmbH“ eingeleitet, erklärt Holub.
Die umfassende Maßnahme soll maßgeblich zur Aufklärung des HCB-Vorkommens beitragen: „Das Land wird mit der Sonder-Umweltinspektion alle umweltrelevanten Bereich der beiden Standorte überprüfen. Emissionen, interne Berichte, Prüfungen der angewandten Techniken und Einhaltung der Genehmigungen werden genauestens analysiert und bewertet. Das Ziel einer vollen Aufklärung steht dabei im Vordergrund“, so Holub. Er betont ebenso, dass gegen mögliche Verursacher mit aller Strenge vorzugehen sei. So bestehe bei Erhärtung der Verdachtsfälle die Möglichkeit einer Strafanzeige wegen vorsätzlicher Umweltgefährdung.
Darüber hinaus verkündet Holub, dass sämtliche Messdaten bezüglich Wietersdorfer Zementwerke seit 2010 im Internet veröffentlicht werden. Hier solle völlige Transparenz für die Bevölkerung gelten, so Holub. Weiters werden in den kommenden Monaten an den Kärntner Industriestandorten Umwelt-Schwerpunktprüfungen vollzogen: „Der Schutz der Bevölkerung steht ganz klar im Vordergrund und ist das Allerwichtigste“, so Holub.
HCB-Vorkommen im Görtschitztal: Keine Gefahr für Bevölkerung – Zwei Infohotlines eingerichtet
LHStv.in Prettner, LR Benger, LR Holub: Weitere umfassende Probenergebnisse werden in zehn Tagen erwartet
27.11.2014
In einer noch gestern Abend einberufenen Krisensitzung wurde über die weitere Vorgehensweise betreffend die Feststellung einer HCB-Grenzwertüberschreitung in einzelnen Milchproben aus dem Görtschitztal beratschlagt. Anwesend waren neben Landeshauptmann Peter Kaiser, Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner, Agrarreferent LR Christian Benger und Umweltreferent LR Rolf Holub auch ein Expertenstab der Verwaltung aus den Bereichen Umweltmedizin, Veterinärmedizin und der Lebensmitteluntersuchungsanstalt.
„Nach dem derzeitigen Wissensstand kam es bei innerbetrieblichen Probenziehungen bei Rohmilch zu einer Überschreitung des HCB-Grenzwertes, die betroffenen Produkte wurden sofort vernichtet und haben den Markt nie erreicht. Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr“, betonten heute, Donnerstag, Prettner, Benger und Holub unisono. Seit Bekanntwerden, dass es in der betroffenen Region zu HCB-Belastungen in Milch bzw. Futtermitteln kommen kann, haben die Behörden in koordinierter Vorgehensweise bereits alle notwendigen Schritte eingeleitet, um Lebensmittelsicherheit auch weiterhin garantieren zu können.
Als erste Maßnahmen wurden regelmäßige Selbstkontrollen durch die Betriebe sowie weiterführende Probenziehungen durch die Behörden verordnet. Grenzwertüberschreitungen wurden bei Produkten die an Endverbraucher abgegeben wurden nicht nachgewiesen, bestätigten bereits gestern, Mittwoch, auch die Experten des Landes.
Durch das rasche Einschreiten der zuständigen Umweltbehörde wurden mögliche Emittenten ermittelt und wurde sofort sicher gestellt, dass es in der Region zu keinen weiteren HCB-Emissionen mehr kommen kann. „Auf die grenzwertüberschreitende Probe wurde entsprechend schnell und professionell reagiert, um eine Gefährdung der Bevölkerung ausschließen zu können“, betonte Holub. Es können keine weiteren Schadstoffe in die Luft gelangen, von der Behörde werden durch laufende Messprogramme weitere Maßnahmen evaluiert, damit solche Emissionen in Hinkunft nicht mehr vorkommen können. Gegen die Verursacher ist mit aller Strenge vorzugehen“, so Holub.
Weitere Proben seitens der Behörde seien bereits gezogen worden, wie Prettner bestätigte. „Wir erwarten uns die umfassenden Ergebnisse aller zu prüfenden Bereiche bereits in den nächsten zehn Tagen, dann wird entschieden, wie hier weiter vorgegangen wird. Was jedoch jetzt schon gesagt werden kann ist, dass sämtliche Trinkwasserproben unbedenklich waren und sind“, so Prettner.
„Als absolut unrealistisch ist eine kolportierte Schadstoffaufnahme über die Luft einzustufen“, so Holub. „Alle bedenklichen Futtermittel wurden bereits ausgetauscht und kein beanstandetes Produkt gelangt bzw. gelangte in den Handel“, führte Benger aus.
Die Regierungsmitglieder sowie die Experten des Landes warnen vor übereilter Panikmache und stellten nochmals klar: „Es gibt keine Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung“.
Sollten innerhalb der Bevölkerung jedoch Unsicherheiten auftreten, wurden auf Vorschlag von Gesundheitsreferentin Prettner Servicehotlines bei der Veterinärdirektion und Landesanitätsdirektion eingerichtet.
I N F O: Unter der Telefonnummer 050 536 15205 erhält man Informationen zu technischen Detailfragen. Fragen betreffend möglicher umweltmedizinischer Auswirkungen werden unter der Nummer 050 536 15121 beantwortet.
HCB Görtschitztal 5: Montag wird Bürgerbeirat informiert - Gesundheits- und Umweltexperten in Wietersdorf
LH Kaiser: Volle Transparenz, konsequente Fehleranalyse – LR Prettner: Infohotline rund um die Uhr besetzt –Infoblatt wird erstellt - LR Holub: Wietersdorfer Werk müssen alle Daten offenlegen - LR Benger: Maßnahmenkatalog für Landwirte und Milchbauern
Klagenfurt (LPD). Ein ersten Statusbericht im Auftrag von Landeshauptmann Peter Kaiser über getroffene Maßnahmen und die Lage im Görtschitztal nach Bekanntgabe der HCB-Fälle gab heute, Samstag, Landeskoordinator Albert Kreiner bekannt.
„Seitdem der Fall bekannt wurde, habe ich mich für volle Transparenz, eine konsequente Fehleranalyse und umfassende Information eingesetzt. Es ist wichtig die Bevölkerung zu informieren, ihr zur Seite zu stehen und für sie Maßnahmen zu treffen“, betonte der Landeshauptmann.
Wie Kreiner mitteilte seien bis dato 54 Lebensmittelproben 75 Futtermittelproben und elf Bodenproben gezogen worden. Von den 62 ausgewerteten Futtermittelproben, sie betreffen nicht nur Heu sondern auch Silagen, wiesen acht erhöhe Werte auf. „Sie werden ordnungsgemäß entsorgt und nicht vor Ort verbrannt“ teilte Kreiner mit.
Weiters wurden heute vorläufige Ergebnisse von 16 Rohmilch-Einzelproben, sie stammen von den 35 Milchbauern in der betroffenen Region, vorgelegt. In den Proben war HCB nicht nachweisbar. Über den Beginn der Milchlieferungen wird Anfang nächster Woche entschieden, sagte Kreiner. Die völlige Unbedenklichkeit muss erst bei weiteren Tests bestätigt werden.
Keinerlei bedenkliche Werte wurden bisher bei Fleisch festgestellt. Aus diesem Grund sind auch keine Probeschlachtungen erforderlich, sondern es erfolge die Untersuchung des Fleisches bei der regulären Schlachtung, und es werde im Einzelfall über die Freigabe entschieden. Unbedenklich sind auch Milchprodukte und Lebensmittel aus dem regionalen Handel. Die Bodenproben befinden sich gegenwärtig noch in Auswertung. Mit den Ergebnissen ist in den nächsten Tagen zu rechnen“, so der Landesjurist.
Im Auftrag von Prettner wird die Landessanitätsdirektion am Montag eine Handlungs bzw. Empfehlungsanleitung für den Gebrauch von Lebensmitteln, Obst und Gemüse auflegen. Zudem verwies die Gesundheitsreferentin auf die bereits von der Sanitätsdirektion eingerichtete Hotline (050 536 15121) für Bürgeranfragen. „Sie bleibt weiter rund um die Uhr besetzt“, so Prettner. Zudem werden in ihrem Auftrag am Montag bei der Sitzung des Bürgerbeirates (17 Uhr, Wietersdorf.) auch Gesundheitsexperten der Landessanitätsdirektion vor Ort sein um die Bevölkerung zu informieren. “Der Schutz der Gesundheit der Menschen hat jetzt oberste Priorität. so Prettner.
Umweltreferent Rolf Holub forderte heute die Wietersdorfer Zementwerke zur Veröffentlichung sämtlicher relevanten Informationen und Dokumente bezüglich des HCB-Einsatzes und der Emissionen auf. Im Rahmen der angeordneten Sonder-Umweltinspektion werde derzeit vom Land weiter an einer umfassenden Erhebung gearbeitet, seitens des Landes werde darüber hinaus mit der Veröffentlichung von relevanten Daten bereits für Transparenz gesorgt.
Als ein verantwortlicher Emittent hätten die Wietersdorfer Zementwerke eine erhebliche Bringschuld gegenüber der Bevölkerung, der sie unverzüglich nachzukommen habe, so Holub: „Es geht um die volle Aufklärung zum Schutz der Bevölkerung. Ich fordere eine transparente Informationskommunikation und Bekanntgabe von Maßnahmen die seitens w&p gegenüber den Görtschitztalerinnen und Görtschitztalern gesetzt werden.
Laut Agrarreferent LR Christian Benger wurde für die Milchbauern und Landwirte ein Maßnahmenkatalog von der Veterinärbehörde ausgearbeitet und auch dem HCB-Koordinator des Landes übermittelt. In Form eines Infoblattes wurde der Maßnahmenkatalog nun an sämtliche Landwirte im Görtschitztal ebenfalls übermittelt. Laut dem Agrarreferenten ist die Auszahlung des Milchgeldes gesichert.
HCB im Görtschitztal 6 - Montag wird Bürgerbeirat informiert - Gesundheits- und Umweltexperten in Wietersdorf
LH Kaiser: Volle Transparenz, konsequente Fehleranalyse – LR Prettner: Infohotline rund um die Uhr besetzt –Infoblatt wird erstellt - LR Holub: Wietersdorfer Werk müssen alle Daten offenlegen - LR Benger: Maßnahmenkatalog für Landwirte und Milchbauern
29.11.2014
Ein ersten Statusbericht im Auftrag von Landeshauptmann Peter Kaiser über getroffene Maßnahmen und die Lage im Görtschitztal nach Bekanntgabe der HCB-Fälle gab heute, Samstag, Landeskoordinator Albert Kreiner bekannt.
„Seitdem der Fall bekannt wurde, habe ich mich für volle Transparenz, eine konsequente Fehleranalyse und umfassende Information eingesetzt. Es ist wichtig die Bevölkerung zu informieren, ihr zur Seite zu stehen und für sie Maßnahmen zu treffen“, betonte der Landeshauptmann.
Wie Kreiner mitteilte seien bis dato 54 Lebensmittelproben 75 Futtermittelproben und elf Bodenproben gezogen worden. Von den 62 ausgewerteten Futtermittelproben, sie betreffen nicht nur Heu sondern auch Silagen, wiesen acht erhöhe Werte auf. „Sie werden ordnungsgemäß entsorgt und nicht vor Ort verbrannt“ teilte Kreiner mit.
Weiters wurden heute vorläufige Ergebnisse von 16 Rohmilch-Einzelproben, sie stammen von den 35 Milchbauern in der betroffenen Region, vorgelegt. In den Proben war HCB nicht nachweisbar. Über den Beginn der Milchlieferungen wird Anfang nächster Woche entschieden, sagte Kreiner. Die völlige Unbedenklichkeit muss erst bei weiteren Tests bestätigt werden.
Keinerlei bedenkliche Werte wurden bisher bei Fleisch festgestellt. Aus diesem Grund sind auch keine Probeschlachtungen erforderlich, sondern es erfolge die Untersuchung des Fleisches bei der regulären Schlachtung, und es werde im Einzelfall über die Freigabe entschieden. Unbedenklich sind auch Milchprodukte und Lebensmittel aus dem regionalen Handel. Die Bodenproben befinden sich gegenwärtig noch in Auswertung. Mit den Ergebnissen ist in den nächsten Tagen zu rechnen“, so der Landesjurist.
Im Auftrag von Prettner wird die Landessanitätsdirektion am Montag eine Handlungs bzw. Empfehlungsanleitung für den Gebrauch von Lebensmitteln, Obst und Gemüse auflegen. Zudem verwies die Gesundheitsreferentin auf die bereits von der Sanitätsdirektion eingerichtete Hotline (050 536 15121) für Bürgeranfragen. „Sie bleibt weiter rund um die Uhr besetzt“, so Prettner. Zudem werden in ihrem Auftrag am Montag bei der Sitzung des Bürgerbeirates (17 Uhr, Wietersdorf.) auch Gesundheitsexperten der Landessanitätsdirektion vor Ort sein um die Bevölkerung zu informieren. “Der Schutz der Gesundheit der Menschen hat jetzt oberste Priorität. so Prettner.
Umweltreferent Rolf Holub forderte heute die Wietersdorfer Zementwerke zur Veröffentlichung sämtlicher relevanten Informationen und Dokumente bezüglich des HCB-Einsatzes und der Emissionen auf. Im Rahmen der angeordneten Sonder-Umweltinspektion werde derzeit vom Land weiter an einer umfassenden Erhebung gearbeitet, seitens des Landes werde darüber hinaus mit der Veröffentlichung von relevanten Daten bereits für Transparenz gesorgt.
Als ein verantwortlicher Emittent hätten die Wietersdorfer Zementwerke eine erhebliche Bringschuld gegenüber der Bevölkerung, der sie unverzüglich nachzukommen habe, so Holub: „Es geht um die volle Aufklärung zum Schutz der Bevölkerung. Ich fordere eine transparente Informationskommunikation und Bekanntgabe von Maßnahmen die seitens w&p gegenüber den Görtschitztalerinnen und Görtschitztalern gesetzt werden.
Laut Agrarreferent LR Christian Benger wurde für die Milchbauern und Landwirte ein Maßnahmenkatalog von der Veterinärbehörde ausgearbeitet und auch dem HCB-Koordinator des Landes übermittelt. In Form eines Infoblattes wurde der Maßnahmenkatalog nun an sämtliche Landwirte im Görtschitztal ebenfalls übermittelt. Laut dem Agrarreferenten ist die Auszahlung des Milchgeldes gesichert
LH Kaiser: Morgen, Montag, Gespräche mit allen zuständigen Referenten - LHStv.in Prettner: Talärzte erhalten Fachinformation - LR Holub: Bevölkerung hat Anspruch auf Antworten - LR Benger: Information für Landwirte geht weiter
30.11.2014 - Über die neuesten Messergebnisse und weitere getroffene Maßnahmen im Görtschitztal informierte heute, Sonntag, im Auftrag von Landeshauptmann Peter Kaiser erneut Landeskoordinator Albert Kreiner.
LH Peter Kaiser gab bekannt, dass es morgen Montag auf politischer Ebene ein Abstimmungsgespräch mit den zuständigen Referenten LHStv.in Beate Prettner, Agrarreferent LR Christian Benger und Umweltreferent LR Rolf Holub geben werde. „Ich will damit erreichen, dass einerseits alle Maßnahmen über politische Grenzen hinweg abgestimmt getroffen werden und nach Außen hin klargestellt wird, dass jedes Regierungsmitglied mit den zuständigen Beamten am selben Ziel dem Schutze der Bevölkerung arbeitet“, betonte Kaiser.
Im Juni 2014 wurden von der Landwirtschaftskammer gemeinsam mit der Landwirtschaftsabteilung des Landes an den sogenannten Hotspots, an welchen verstärkte HCB-Belastungen vermutet wurden, Bodenproben gezogen. Pro Hektar wurden mindestens 200 Einstiche für die Probenziehung durchgeführt um eine repräsentative Aussage zu erhalten. Sieben solcher Proben wurden bereits untersucht. „Die Bewertung der Ergebnisse wurde nunmehr durch einen Fachexperten durchgeführt und stellen einen weiteren Schritt zur Entspannung der Situation dar“, teilten Kaiser und Kreiner mit. „Es wird weiterhin alles getan für die Sicherheit der Bevölkerung und es wird auch weiterhin Bodenproben geben“, so Kaiser.
Sämtliche Ergebnisse der Bodenproben zeigen, dass im Vergleich zur Bodenzustandsinventur in Kärnten, wo an 100 unterschiedlichen Standorten auch HCB analysiert wurde, die jetzt festgestellten Werte unauffällig sind. Überdies wurde ein Vergleich zur deutschen Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung gezogen. Der Prüfwert dieser Verordnung bezieht sich auf die sensibelste Nutzung als Kinderspielfläche bei 4 mg/kg. „Der Prüfwert in dieser Verordnung ist um das 4.000 fache höher als der höchste in einer Görtschitztaler Bodenprobe festgestellte Wert“, berichtete Kreiner.
Auch der Vergleich mit dem Referenzwert der Holland Liste 94 zeigt das der Boden im Görtschitztal multifunktional nutzbar ist. Um jedoch völlige Sicherheit zu erlangen, wurden elf weitere Proben auch an anderen Referenzpunkten in Kärnten gezogen. Sie sollen durch die Vergleichbarkeit der Kärntner Böden untereinander eine letztliche Beurteilung der Böden im Tal ermöglichen.
Wie Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner mittteilte, ist es beabsichtigt, dass die Ärzteschaft im Tal, ab morgen Montag, für ihre Patientengespräche seitens der Landesanitätsdirektion die dafür erforderlichen spezifischen Informationen zur Verfügung gestellt erhält.
Neben den von Umweltreferenten LR Rolf Holub bereits beauftragten lückenlosen Untersuchungen mittels einer Sonder-Umweltinspektion und der von ihm gesetzten Aufklärungsschritte sollen alle dazu relevanten Fragen, welche die Bevölkerung beschäftigen, in öffentlichen Veranstaltungen diskutiert werden können. „Die Bevölkerung des Tales hat nicht nur einen Anspruch auf Transparenz, sondern auch auf umfassende Antworten ihrer Fragen“, so Holub.
„Die Information für die Landwirte in der Region geht weiter. Alle Varianten bis hin zum persönlichen Gespräch werden von mir genutzt“, teilte Agrarreferent LR Christian Benger mit. Für ihn habe die Untersuchung der Rohprodukte und Futtermittel bei den jeweiligen Prüfstellen höchste Priorität, weil man konkrete Ergbnisse so rasch wie möglich brauche. „Es darf keine Verzögerungen geben“, betonte Benger.
Sämtliche Regierungsmitglieder betonten unisono, dass alles dafür getan werde, um auch die geringsten Zweifel und Unsicherheiten in der Causa zu klären.