Presseaussendung von: Bundesratspräsidentin Ana Blatnik
Bundesratspräsidentin Ana Blatnik würdigt anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Kinderrechtskonvention Opferschutzeinrichtungen wie Frauenhäuser und Beratungsstellen und fordert mehr Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche in Österreich
„25 Jahre Kinderrechtskonvention sind ein Anlass, über alle Bereiche nachzudenken, in welchen die Stimmen der Kleinsten der Gesellschaft immer noch ungehört verhallen. Das beginnt für mich beim Schutz vor Gewalt und endet bei einem Leben ohne Existenzsorgen, ohne Hunger, ohne im Winter frieren zu müssen“, betont Bundesratspräsidentin Ana Blatnik im Parlament. Kinder hätten das Recht, „ohne Gewalt aufwachsen zu können und ohne die Erfahrung groß zu werden, dass Erwachsene ihnen Gewalt als Instrument der Macht vorleben“.
Nach 25 Jahren Kinderrechtskonvention sei dieser Anspruch nicht zuletzt in Österreich, einem der reichsten Länder der EU, noch immer unerfüllt. „Zwar bieten die nach frauenpolitischen Forderungen erreichten Maßnahmen wie das Recht auf Wegweisung bei häuslicher Gewalt sowie Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen und Kriseninterventionszentren Opfern direkt Hilfe an, was ich für sehr wichtig halte. Doch um der Gewalt nachhaltig keine Chance mehr zu geben, sollten sozioökonomische und soziokulturelle Rahmenbedingungen verändert werden“, erklärte Blatnik.
In Österreich müssten laut Armutskonferenz Tausende Kinder und Jugendliche unter Sozialhilfebedingungen leben. Prekäre Arbeitsverhältnisse der Eltern, soziale Ungleichheit im Bereich der Bildung und ständige Existenzängste könnten zwar niemals Gewalt rechtfertigen, seien aber einer gewaltfreien Familiensituation nicht förderlich. „Es ist ein Gebot der Stunde, Kinderrechte in den Mittelpunkt zu rücken“, so Blatnik
Foto: KK