Presseaussendung von: Thomas Goritschnig
Im letzten halben Jahr habe ich vieles stillschweigend über mich ergehen lassen, vor allem aufgrund meiner Loyalität gegenüber der ÖVP. Trotz öffentlicher Demütigungen und Diffamierungen habe ich weiter für Kärnten und die ÖVP gekämpft und mit vollem Einsatz gearbeitet. Wenn man jedoch gegen mich und den Namen meiner Familie mit bewussten Falschinformationen eine Treibjagd veranstaltet, ist für mich das Maß des Erträglichen überschritten. Einem unbescholtenen Mitglied wird das passive Wahlrecht entzogen. Loyalität und Leistung wurden mit Füßen getreten. Die Basisdemokratie wurde als Verschwörung abgetan und der Wille und Entscheidungen der Partei-Basis wurden völlig missachtet.
Gabriel Obernosterer hat diesen Fehler eingesehen und sich bei mir gestern für seine Vorgehensweise schriftlich entschuldigt mit folgender Erklärung:
Die öffentliche Darstellung, es hätte mit Mag. Thomas Goritschnig, Mag. Achill Rumpold und Mag. Stephan Tauschitz eine wie immer geartete Vereinbarung bezüglich Kandidaturverzicht gegeben, entspricht nicht den Tatsachen, sondern es wurde ausschließlich der Rücktritt in die zweite Reihe mündlich vereinbart. Beim Rücktritt Goritschnigs habe ich vermittelt, dass eine Kandidatur möglich ist. Ich bin mir heute bewusst, dass mein späteres Vorgehen unüberlegt und falsch war, jemanden trotz Bezirksbeschlusses von einer Kandidatur ausschließen zu wollen ohne vorher mit dem Betroffenen und dem zuständigen Bezirksgremium zu sprechen. Dafür, dass ich dennoch versucht habe, dies durchzusetzen, habe ich mich bei Thomas Goritschnig entschuldigt. Thomas Goritschnig hat diese Entschuldigung angenommen.
Gabriel Obernosterer, 3.11.2012
Ich habe seine Entschuldigung angenommen, will jedoch für mich, meine Familie und meinen Bezirk vermeiden, dass sich die Vorkommnisse der letzten Wochen wiederholen.
Aus einem bis heute ungebrochenen Idealismus heraus bin ich in die Politik gegangen: um in meiner Heimat etwas zu bewegen, zu handeln statt zu jammern. Dafür habe ich meinen Beruf in der Privatwirtschaft aufgegeben, in Zeiten, die für unsere Kärntner ÖVP alles andere als einfach waren. Doch neuerdings muss ich mich mehr mit dem „Intrigenstadl“ – wie Staatssekretär Kurz die Politik unlängst bezeichnete - beschäftigen, anstatt meine Zeit und meine Energie in Sacharbeit für Kärnten investieren zu können. Das hat mit Politik, wie ich sie mir vorstelle, nichts mehr zu tun.
Aus tiefstem Respekt vor den Mitgliedern und Funktionären unserer Partei und zum Schutz für meine Familie und unseren Bezirk ziehe ich daher nun persönliche Konsequenzen. Als unbescholtener Bürger werde ich es nicht zulassen, dass meine Integrität ein weiteres Mal öffentlich mit Füßen getreten und die Reputation meiner Familie ein weiteres Mal in den Schmutz gezogen wird. Und als Parteiobmann unseres Bezirkes werde ich nicht zulassen, dass unter einem falschen Vorwand meinerPerson die Rechte unseres Bezirkes und unserer Basis ein weiteres Mal missachtet werden.
Ich habe nach reiflicher Überlegung die Entscheidung getroffen, aufgrund der Vorkommnisse der letzten Wochen unter dieser Führung der ÖVP nicht mehr politisch aktiv zu sein. Den großartigen Funktionären unseres Bezirkes und unserer Volkspartei wünsche ich alles erdenklich Gute.
Die Übergabe der Geschäfte an meinen Stellvertreter Bgm. Herbert Gaggl wird ordnungsgemäß im Bezirksparteivorstand stattfinden.
Thomas Goritschnig, 4.11.2012