Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler: Sicherstellen von warmen Wohnungen ist momentan Hauptaufgabe - Bund muss neue Wehrverordnung rasch umsetzen
Klagenfurt (LPD). Rasche Hilfe für die von der gestrigen Unwetterkatastrophe betroffene Bevölkerung in mehreren Kärntner Gemeinden kündigte heute, Dienstag, Katastrophenschutzreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler nach der Regierungssitzung an. Im Gemeindeamt des von einem Jahrhunderthochwasser heimgesuchten Lavamünd wurde ein eigenes Bürgerbüro eingerichtet. Hier kann die Bevölkerung auch noch in den Abendstunden Informationen über Hilfsmaßnahmen, wie etwa aus dem Kärntner Nothilfswerk, einholen.
Das Regierungskollegium hat zudem eine Resolution an die Bundesregierung und Umweltminister Nikolaus Berlakovich verabschiedet, in der es um Unterstützungsleistungen aus dem Katastrophenfonds ersucht. Dörfler fordert den Bund außerdem dazu auf, die schon länger beantragte neue Wehrverordnung rasch umzusetzen. Die Katastrophe in Lavamünd werde nun sehr detailliert untersucht und aufgearbeitet. "Ich mache keine Vorverurteilungen, aber sollte bei den Kraftwerksbetreibern eine Verantwortung liegen, sind sie auch zur Schadenswiedergutmachung verpflichtet", betonte der Landeshauptmann.
Dörfler war gestern in Lavamünd, wo er mit vielen Betroffenen und den Einsatzkräften sprechen konnte. Auch heute fuhr er direkt nach der Regierungssitzung wieder in die Marktgemeinde, um sich über die notwendigen Aufräumarbeiten ein genaues Bild zu machen. "Es war sehr bedrückend zu sehen, wie Menschen von der Arbeit heimkamen und ihre Häuser nicht betreten konnten. Viele Wohnungen und Häuser können durch beschädigte und zerstörte Heizungsanlagen nicht mehr beheizt werden", berichtete er. Beeindruckt zeigte sich der Landeshauptmann von der Gelassenheit der Menschen, die nicht in Panik verfallen seien. "Ihnen haben vor allem auch die Einsatzorganisationen Sicherheit gegeben. Ich danke den Kräften von Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz, Straßenmeistereien und Behörden."
Als Herausforderung nannte Dörfler die Beseitigung der Austritte von Alt- und Heizöl. "Unsere Hauptaufgabe ist es, für warme Wohnungen und Häuser zu sorgen", gab er vor. Die Heizungsanlagen seien rasch instand zu setzen bzw. sei für alternative Heizmöglichkeiten zu sorgen.
Nach aktuellen Informationen des Einsatzstabes wird ab dem frühen Nachmittag der KAT-Zug der Feuerwehr mit 60 Mann im Einsatz sein, sodass insgesamt 130 Feuerwehrleute für die Aufräumungsarbeiten in Lavamünd zur Verfügung stehen. Im Ortsteil Drauspitz sind nun wieder sämtliche Wohnungen mit Strom versorgt und mit Ausnahme einiger Erdgeschoßwohnungen, für deren Bewohner Ersatzunterkünfte zur Verfügung stehen, beziehbar. Nach der Abklärung mit dem Landeschemiker, wo Öl-Entsorgungsmaßnahmen notwendig sind, kann die Feuerwehr auch die überfluteten Keller abpumpen. Nach vorläufigen Schätzungen ist mit einem Schaden von mindestens drei Millionen Euro an Gebäuden und Inventar zu rechnen, hinzukommen noch die beträchtlichen Schäden an der Infrastruktur.
Foto: LPD