Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Mit der Fertigstellung des Koralmtunnels ist mit einem enormen Anstieg des Zugverkehrs zu rechnen. Grün-Politiker fordern rechtzeitige Maßnahmen
Nachdem es ursprünglich eine breite Diskussion über mögliche Trassenführungen im Kärntner Zentralraum für die neue Hochleistungsbahn gegeben hat, wird momentan die bestehende Trasse ausgebaut. Für Stefan Lesjak, Veldener Gemeinderat der Grünen unabhängigen Liste (GEL) ist Gefahr im Verzug: „Es gab bis zum Beginn der Ära Bures einen Fonds mit 10 Millionen Euro für den Kärntner Zentralraum. Daraus wurden intensive Planungen für Unterflur-Trassen und Untertunnelungen in sensiblen Ortsbereichen finanziert. Jetzt gibt es seit Jahren nur mehr Schweigen und emsige Bauarbeiten im Koralmgebiet.
Laut Prognosen der ÖBB wird mit Fertigstellung des Koralmbahntunnels die Anzahl der Züge auf mehr als das doppelte ansteigen. Der Anstieg besteht primär aus Güterzügen, die um vieles lauter als Personenzüge sind. Für Velden heißt das: ein Zug in fünf Minuten und das 24 Stunden am Tag. Die Lärm- und Staubbelastung wäre enorm. Der Tourismus würde großen Schaden erleiden. Die Veldener BürgerInnen würden einen doppelten Preis bezahlen – einmal durch den Verlust an Lebensqualität und zum zweiten Mal durch eine Beschädigung ihrer wirtschaftlichen Lebensgrundlage. Zusätzlich müssen die beschrankten Bahnübergänge bei einer solchen Frequenz durch Über- oder Unterführungen ersetzt werden. Aber auch dazu gibt es bislang kein Konzept. Ich fordere eine lückenlose Information des Gemeinderates über den aktuellen Planungsstand.“ Bei der Gemeinderatssitzung am 23.11. wird Gemeinderat Harald Fasser auch einen entsprechenden Antrag einbringen.
Harald Fasser zeigt sich auch als grüner Bezirkssprecher alarmiert: „Die Problematik betrifft nicht nur Velden, sondern alle Fremdenverkehrsorte auf dieser Seite des Wörthersees. Eine enorme Belastung kommt auch auf Villach zu. Zwischen dem Güterterminal Villach-Süd und dem Hauptbahnhof weisen die ÖBB-Planungen eine nahezu unfassbare Frequenz von 347 Zügen pro Tag aus. Meine letzten Unterlagen stammen aus dem Jahr 2007. In diesen Unterlagen wurden verschiedene Trassenführungen, Einhausungsvarianten und eine ausführliche Bürgerbeteiligung angeregt.
Von der neuen Bahnachse und dem schnelleren Güterverkehr profitieren große Ballungszentren und nicht in erster Linie die Kärntner Bevölkerung. Es darf nicht sein, dass wir in Kärnten den Preis für den Profit Anderer bezahlen. Der Preis ist eine Zerstörung des Lebenswerts, eine Beeinträchtigung der Gesundheit, eine Abwertung von Liegenschaften und eine Schädigung des Fremdenverkehrs. Das alles kann vermieden werden, wenn wir jetzt entschieden für die Wahrung unserer Interessen eintreten.
Foto: Grüne Kärnten