Presseaussendung von:LRin Beate Prettner
Am heutigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und dem Start der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ mahnt Kärntens Frauenreferentin LR Beate Prettner zur kollektiven Wachsamkeit. „Jede fünfte Frau wird in ihrem Leben Opfer von Gewalt.
Noch beängstigender ist aber die hohe Dunkelziffer an Gewalttaten. Wir alle sind gefordert wachsam zu sein und Gewaltverbrechen anzuzeigen“, macht Prettner aufmerksam. Wie statistisch erwiesen ist, passieren die meisten Gewalttaten direkt im nahen sozialen Umfeld, was Frauen oft aus falscher Scham daran hindere diese Verbrechen auch anzuzeigen. „Gewalt an Frauen ist kein Kavaliersdelikt und so etwas wie die ‚gesunde Watschen’ gibt es schon gar nicht. Jedes Gewaltverbrechen muss auch angezeigt werden, um unsere Welt zu einem sicheren Ort für Frauen zu machen“, so Prettner.
Kärnten könne auf ein gut funktionierendes Kriseninterventionsnetzwerk zurückgreifen, doch liege der Schwerpunkt bei diesem Thema in der Aufklärungsarbeit, um Gewalttaten vorbeugen zu können. „Gewalt muss nicht immer nur körperlich sein, sondern kann auch durch psychisch ausgeübten Druck passieren. Es gilt ein Bewusstsein zu schaffen, wo Gewalt anfängt und wie man und frau dagegen vorgehen kann“, so Prettner. Die in allen Bezirken Kärntens eingerichteten Frauenberatungsstellen seien hier ein wertvoller Informationsträger und erste Anlaufstelle für Fragen, Beratungen und Hilfestellungen.
Zudem sei Kärnten auch bei den Frauenhäusern gut aufgestellt, die in Krisenzeiten Schutz und Unterkunft für Betroffene anbieten. „Die Frauenhäuser sind unschätzbar wichtige Einrichtungen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind und vielfach nicht nur sich, sondern auch ihre Kinder in Sicherheit bringen müssen. Eine volle Auslastung eines Frauenhauses kann zwar nicht das Ziel sein, doch zeigt uns die hohe Frequenz dieser Einrichtungen, dass es noch viel zu tun gibt“, richtet Prettner ihren Appell an die Bevölkerung mit diesem Thema sensibel umzugehen. „Oft passieren Gewalttaten nur eine Tür weiter und machen durch lautstarke Wortgefechte auf sich aufmerksam. In solchen Fällen gilt für den wachsamen Nachbar: Lieber einmal zu viel Alarm schlagen, als einmal zu wenig“, so Prettner.
Foto: Büro LRin Prettner