Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
Agrarausschuss des EU-Parlaments fordert Maßnahmen gegen Preissteigerungen bei Saatgut, Dünger und Tierfutter
Brüssel, 23. November 2011 (ÖVP-PD) "Der Kostendruck, dem unsere Bauern ausgesetzt sind, ist enorm. Landwirtschaftliche Betriebsmittel, also Saatgut, Dünger und Tierfutter, aber auch Geräte und Energie werden immer teurer. Landwirte sind hier oft mit dramatischen Problemen und Abhängigkeiten in der Rohstoff- und Betriebsmittelversorgung konfrontiert", so Elisabeth Köstinger, Agrarsprecherin der ÖVP im Europäischen Parlament zum heute beschlossenen Forderungskatalog zu Problemen in der Versorgungskette mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln. Die EU-Abgeordneten fordern Maßnahmen gegen die massiven Preissteigerungen, wie zum Beispiel ein Monitoringsystem für Betriebsmittelpreise und eine Reduktion der Abhängigkeit von Einfuhren bei Brennstoffen und Viehfutter.
Laut Eurostat, dem europäischen Amt für Statistik, sind die Kosten für Betriebsmittel in der Landwirtschaft in den letzten Jahren durchschnittlich um etwa 40 Prozent gestiegen, die Erzeugerpreise hingegen nur um knapp 25 Prozent. "Hier kann man sich ausrechnen, wie angespannt die Situation ist. Die Hauptkostenverursacher sind Rohstoffe und Energie, die bis zu 60 Prozent teurer geworden sind und gleichzeitig unverzichtbar sind", so Köstinger. "Die Abhängigkeit der EU-Landwirtschaft von Einfuhr-Produkten wie fossilen Brennstoffen, Viehfutter oder Mineralien zur Bodenverbesserung trüben das Bild noch weiter".
Um den wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen und dem extremen Kostendruck zu begegnen, müssen laut Köstinger langfristige Investitionen getätigt und neue Strategien angewendet werden. "Wir brauchen einen effizienteren Einsatz von Produktionsmitteln und ein besseres Ressourcenmanagement, vor allem von Boden und Wasser. Durch mehr Energieeffizienz, etwa durch Energie aus erneuerbaren Quellen, können langfristig erheblich Kosten eingespart werden", so Köstinger abschließend.