Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Kärntner Grünen fordern angesichts der aktuellen Diskussionen rund um das Klagenfurter Stadion und andere Großprojekte ein Ende der reinen Parteipolitik
Für Frank Frey, Landesparteisekretär der Grünen, ist die Kärntner Politik an einem Scheideweg angelangt. Momentan ortet er ein Übermaß an parteitaktisch motivierten Entscheidungen und einen Mangel an vernunftorientierter Sachpolitik. „Ich fürchte schlimmes für Kärnten, wenn sich an der Haltung mancher PolitikerInnen nicht bald etwas ändert.
Man bekommt den Eindruck, dass hier trotzige Kinder in der Sandkiste um Bauklötze streiten. Allein die Farce um das Wörthersee-Stadion ist unfassbar. Ein Stadion mit 30.000 Sitzplätzen ist für Klagenfurt völlig sinnlos. Wir haben keinen Fußballklub, der ein solches Stadion in absehbarer Zukunft auch nur zu Hälfte füllen könnte. Selbst mit Events wird ein solches Stadion selten voll sein, dafür ist Klagenfurt einfach zu klein.
Das Stadion wurde als Provisorium errichtet, es gibt erhebliche Probleme mit der Statik, der Baubescheid ist wegen einer auch von mir getragenen Anrainer-Vorstellung nicht rechtskräftig und die Schotter-Parkplätze sind trotz des sensiblen Grundwasserbereichs nicht abgedichtet. Kärnten ist am finanziellen Limit. In den letzten Jahren konnte nicht einmal die Miete für den provisorischen Oberrang bezahlt werden. Trotz alldem beharrt die FPK auf einer Fertigstellung in der derzeitigen Größe. Man wollte sich ein Denkmal setzen, jetzt wird es ein Mahnmal für Unvernunft und Großmannssucht.“
Das Stadion ist für Frank Frey aber nicht der einzige Anlass zur Sorge: „In Klagenfurt wird das Hallenbad trotz aller ökologischen Bedenken in der Ostbucht durchgeboxt. Es wurden in wenigen Tagen mehrere tausend Unterschriften dagegen gesammelt. Ein Erlebnisbad entspricht weder dem tatsächlichen Bedarf noch den finanziellen Möglichkeiten.
Die Landesregierung hält weiter an dem wirtschaftlichen Unsinn eines Gasdampfkraftwerkes fest. Solche Kraftwerke sind sowohl in Österreich als auch in Italien Verlustbringer, die langfristigen Gaslieferverträge sind ein reines Spekulationsgeschäft und ein enormes Risiko für die Stadt Klagenfurt. Es gäbe andere und wirtschaftlich weit vernünftigere Lösungen. In Großkirchheim baut ein FPK-Bürgermeister einen Schusskanal für die örtliche Jägerschaft um 1,2 Mio. Euro.
Gleichzeitig muss bei der Kabeg gespart werden und der Pflege-Regress soll wieder eingeführt werden. Es ist dringend an der Zeit, dass Einige erkennen, dass sie nicht immer um jeden Preis recht haben müssen. Die Politik ist verantwortlich dafür, dass öffentliche Gelder dem Wohle möglichst Vieler dienen. Auch Regierende sollten bei vernünftigen Argumenten ihre Standpunkte ändern.“
Foto: Grüne Kärnten