Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler, LR Martinz und LR Prettner bei Spatenstich für großes, mehrjähriges Umweltprojek
Klagenfurt (LPD). Die Deponie Brückl, die sogenannte Altlast K20, wird nunmehr nach sechs Jahren sorgfältiger Planungsarbeit geräumt. Heute, Dienstag, erfolgte bei der Donau Chemie der Spatenstich für dieses große Umweltprojekt, das über einen Zeitraum von sieben Jahren laufen wird. Die 20.000 Quadratmeter große Deponie ist mehr als 60 Jahre alt und das einzige Überbleibsel der früheren Chlorfabrik. Zahlreiche Probebohrungen haben ergeben, dass rund 360.000 Tonnen des damals abgelagerten Materials Kalk sind. Der in der Zementindustrie begehrte Rohstoff kann der Wiederverwertung zugeführt werden. An Kosten für die Räumung wurden über 40 Mio. Euro angegeben. Davon trägt die Donau Chemie mehr als ein Drittel, der Rest kommt aus dem Altlastensanierungsfonds.
Für Landeshauptmann Gerhard Dörfler ist diese Zukunftsinvestition ein klares Standortbekenntnis. Die Beseitigung der Altlasten stehe für hohe Qualität und sei eine Visitenkarte für den Standort. Die Altlasten verglich er mit dem Nebel der Vergangenheit, die jetzt mit der Räumung Lichtstrahlen der Zukunft treffen würden. Dörfler dankte allen Beteiligten und strich besonders Alain de Krassny hervor, der seine Eigentümerverantwortung mit Eleganz und Klasse lebe.
Wirtschaftslandesrat Josef Martinz sagte ebenfalls, dass Donau Chemie hier hohe Verantwortung zeige und selbst eine riesige Summe in die Hand nehme.
Umweltlandesrätin Beate Prettner dankte ihrem Vorgänger Reinhart Rohr für seinen Einsatz bei den Altlastenkommissionssitzungen in Wien. Derzeit seien in Kärnten zwei Projekte in Umsetzung, neben dem in Brückl noch eines in Feistritz im Rosental. Prettner verwies zudem auf eine Machbarkeitsstudie, die gezeigt habe, dass die nun gestartete Sanierungsform der Brückler Altlast die beste Lösung für einen nachhaltigen Schutz der Umwelt bedeute: "In Kärnten zeigen wir vor, wie zeitgemäßer und effektiver Umweltschutz funktioniert."
Eigentümer Alain de Krassny erklärte, dass er die Deponie Brückl mit der Donau Chemie mit übernommen habe: "Ich wollte die Deponie schon immer weg haben. Der heutige Tag ist die Krönung für mich." De Krassny hat übrigens im Sommer 1962 im Brückler Labor als Ferialpraktikant Wasserproben der Gurk genommen, wie er erzählte. Sicherheit, Umwelt und Qualität seien die ständigen Grundwerte des Unternehmens.
Donau Chemie-Vorstandsvorsitzender Franz Geiger hob ebenfalls hervor, dass Verantwortung für Menschen und Umwelt das Motto des Unternehmens sei. Vorstand James Schober sprach mit den Partnern Peter Leutmezer von Porr, Heinrich Riegler von der Strabag und Peter Diexer von Wietersdorfer über das Projekt.
Christian Holzer vom Umweltministerium sprach in Vertretung von Umweltminister Nikolaus Berlakovich. Er sagte, dass es über den Altlastensanierungsfonds bisher 77 Mio. Euro für 24 Projekte in Kärnten gegeben habe.
Auf der Deponie Brückl wird seit Ende der 1980er nichts mehr deponiert und bereits seit dem Jahr 2000 wird die Deponie - in Absprache mit den Behörden - laufend mittels einer Bodenluft-Absaugung gesichert. Ihre nunmehrige Räumung über sieben Jahre ermöglicht ein extrem sorgfältiges Arbeiten in kleinen Schritten. Den Zuschlag für die Verwertung hat nach öffentlicher Ausschreibung die Wietersdorfer Gruppe erhalten, für die Entsorgung sowie die Bauleistungen zeichnet die Bietergemeinschaft Porr-Strabag verantwortlich.
Die Donau Chemie Brückl besteht seit mehr als 100 Jahren. Heute präsentiert sich das Werk als hochspezialisiertes, umweltfreundliches Chemieunternehmen. Ausgehend vom Rohstoff Salz werden in Brückl hochwertige, quecksilberfreie Elektrolyseprodukte, Chlorgas und Natronlauge hergestellt. Mit der Eisenchloriderzeugung erweiterte das Unternehmen seine Produktpalette für Anwendungen im Bereich der Kanal- und Kläranlagen. Seit 2004 ist die österreichweit erste Produktionsanlage für Polyaluminiumchlorid (PAC) erfolgreich in Betrieb und sichert dem Unternehmen in Zentraleuropa eine wichtige Rolle in der Abwassertechnik und beim Trinkwasser. Polyaluminiumchloride werden auch in der modernen Papiertechnik verwendet - ein weiterer Bereich, in den zurzeit viel Forschungsaufwand fließt.
Die Donau Chemie Gruppe besteht aus den vier Geschäftsbereichen Donau Chemie, Donau Carbon, Donauchem und Donau Kanol. Das Unternehmen mit der Zentrale in Wien beschäftigt über 900 Mitarbeiter in zehn Ländern. In Brückl sind rund 100 Menschen beschäftigt.
Bei der Spatenstichfeier waren auch Bezirkshauptfrau Claudia Egger und Brückls Bürgermeister Wolfgang Schaller anwesend. Für die musikalische Umrahmung sorgte eine Abordnung der Werkskapelle der Donau Chemie.
Infos unter www.donau-chemie.com
Foto: LPD/Bodner