Presseaussendung von: Hilfswerk Kärnten
„Unser Pflegesystem steht an der Kippe. Wir brauchen dringend Lösungen!“
„Nicht erst seit gestern wissen wir, dass im Pflegebereich massive Probleme auf uns zukommen werden, wenn wir nicht raschest Weichenstellungen tätigen“, so Hilfswerk Präsidentin Elisabeth Scheucher-Pichler, die den Internationalen Tag der Pflege zum Anlass nimmt, um in Richtung Politik die notwendigen Maßnahmen einzufordern.
„Durch die demografische Entwicklung werden wir bereits in naher Zukunft an die Grenzen unseres Sozial und Gesundheitssystems stoßen, wenn wir nicht gemeinsam nach Lösungen suchen“, so die Präsidentin weiter. Schon seit längerem fordert das Hilfswerk Österreich eine Pflegereformgruppe mit allen handelnden Personen und klar definierten Zielen ein. So sollen Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungsträger, Betroffene und Pflegeorganisationen an einen Tisch, um vor allem im Finanzierungsbereich Lösungen zu finden, mit klaren Aufgabenteilungen und österreichweit vergleichbaren Rahmenbedingungen.
Elisabeth Scheucher-Pichler: „Der Pflegebereich hat viele offene Punkte, die dringend in Angriff genommen werden müssen. Wir haben zu wenig qualifiziertes Personal, durch zu wenige Ausbildungsplätze, bei steigendem Personalbedarf. Schon jetzt zeigt sich das Problem durch die Vielzahl von unqualifizierten Arbeitskräften, die im Bereich von privaten, oft ausländischen Anbietern am Markt agieren. Dieser Qualitätsverlust wird auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen und dem müssen wir entgegensteuern.“
Horst Krainz, Geschäftsführer des Hilfswerks Kärnten, kennt diese Problematik aus der Praxis: „Wir benötigen dringend qualifiziertes Pflegepersonal und suchen ständig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das, obwohl wir beste Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeiten und Aufstiegschancen bieten. Nur nützt dies nichts, wenn wir von Unternehmensseite hier alle Voraussetzungen schaffen, wenn in Österreich Ausbildungsmöglichkeiten fehlen, die von öffentlicher Seite her geschaffen werden müssen. Unser Pflegesystem steht an der Kippe, das muss man in aller Deutlichkeit sagen.“
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv