Presseaussendung von: LH Dr. Peter Kaiser
LH Kaiser, LR Holub bei Eröffnung im Kulturstadl Maria Rojach – LH Kaiser, Janko Krištof: Bewegung bringt Vertrauen und schafft eine gemeinsame Zukunft
Über 200 Gäste wohnten Montag am Abend im Kulturstadl Maria Rojach der Eröffnung der slowenischen Kulturwoche/Kulturni teden 2014 bei. Die offizielle Eröffnung nahm Landeshauptmann Peter Kaiser vor. Seitens des Regierungskollegiums ebenfalls vor Ort war Landesrat Rolf Holub. Die Kulturwoche, sie findet bereits zum 21. Mal statt, ist eine Veranstaltung des Landes, bei der Kulturschaffende beider Kärntner Volksgruppen mitwirken und die zeigen soll, dass es eine Bereicherung für Kärnten ist, wenn es Zweisprachigkeit und verschiedene Kulturen im Land gibt.
Landeshauptmann Kaiser, er begann und beendete seine Festrede in slowenischer Sprache, spannte den Bogen seiner Ausführungen vom Volksgruppenkongress, über die neue 10. Oktober Landesfeier, die slowenische Musikschule bis hin zum Volksgruppendialog. In Bezug auf den vor 25 Jahren aus der Taufe gehobenen Volksgruppenkongress meinte Kaiser, dass man beim heurigen Jubiläumskongress nicht nur in der Vergangenheit verharren wolle, sondern auch die Zukunft thematisieren werde. Bei der 10. Oktober Landesfeier, sie stand unter dem Motto „Zukunft gestalten, Vergangenheit verstehen“, wären es zwei Jugendliche gewesen, die ihre Gedanken zum 10. Oktober und über die Zukunft des Landes beschrieben hätten. „Die Umorientierung, ohne die Vergangenheit zu negieren, ist vielleicht jener Weg, den Kärnten ab nun beschreiten sollte. Jede Bewegung bringt Vertrauen und jedes Vertrauen ist die Basis für eine gemeinsame Entwicklung“, stellte der Landeshauptmann fest.
Offene Worte gab es von Kaiser auch zur slowenischen Musikschule Glasbena šola. „Wie die endgültige Lösung sein wird, kann ich noch nicht sagen. Wir sollten im Konsens Lösungen finden für das Musikschulwerk beider Sprachgruppen, damit es abgesichert ist. Die Lösung sollte wertvoll und zukunftsweisend sein“, so Kaiser.
Durchaus positiv verläuft für den Landeshauptmann der Dialog mit der Volksgruppe und dem Nachbarland Slowenien. „Mit Slowenien gibt es auf höchster politischer Ebene ein neues Vertrauen. Wichtig sind der wechselseitige Respekt und die Akzeptanz der anderen Geschichte. Wenn man sich in die Lage des anderen hineinversetzt, entdeckt man so manches Unbekannte und dann kann man auch aufeinander zugehen und mit Nachhaltigkeit und Seriosität Lösungen finden“, so Kaiser.
Die slowenische Kulturwoche ist für den Landeshauptmann auch eine wichtige Botschaft der Bereicherung. Sie biete viele neue Facetten im kulturellen Bereich und stehe auch für neue Begegnungen und Erfahrungsaustausch.
Landesrat Rolf Holub betonte in seinen Grußworten, dass ihm die Volksgruppe schon immer am Herzen gelegen sei. „Mit Landeshauptmann Peter Kaiser bekommt sie nun die Wertschätzung, damit man gemeinsam die Gegenwart und Zukunft meistern kann“. Als Musiker habe er kulturelle Begegnungen beider Volksgruppen immer geschätzt und auch gefördert.
Für Janko Krištof, Obmann des christlichen Kulturverbandes, schafft die Begegnung beider Volksgruppen Vertrauen und dieses Vertrauen wiederum bewirke eine gemeinsame Zukunft. Kristof appellierte auch, die beständige Arbeit in den diversen Bereichen fortzusetzen. „Die eigene Identität und die Gemeinschaft mit den Nachbarn wird damit gestärkt. Dann gehen wir in eine gute Zukunft“, so der Obmann.
Bürgermeister Peter Stauber hob die intensiven Beziehungen seiner Gemeinde mit Slowenien, insbesondere mit Slovenj Gradec und Maribor hervor. „Unsere Gemeinde ist tolerant und offen. Seit vielen Jahren denkt man in eine andere Richtung und es gibt Partnerschaften auf Gemeinde-, Wirtschafts- und schulischer Ebene“. Die Kulturwoche trage zudem bei, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und neue Freundschaften zu knüpfen.
Mannigfaltig ist das Wochenprogramm der 21. Slowenischen Kulturwoche. Am Programm stehen eine von Brigitte Entner gestaltete Ausstellung über „Zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus Kärnten 1942“, die am 13. Mai im Korpitsch-Haus eröffnet wird, der Literaturabend „Literatur von 1914 – 2014“ mit Janko Ferk und Amina Majetic am 14. 5. im Propsthof der Domkirche St. Andrä und das Tanztheater „Sitzübungen“ mit dem Tanztheater Sentjanz (St. Johann im Rosental) am 15. 5. in der Landwirtschaftlichen Fachschule St. Andrä. Ein Höhepunkt der Kulturwoche/Kulturni teden ist der Chorabend im Kulturstadel Maria Rojach am 16. Mai u. a. mit dem MGV Jakling, der Volksmusik Asprian, MePz Podjuna Pliberk und dem Kvintet Foltej Hartmann.
Weiters ist als Begleitveranstaltung im Campus Futura in Bleiburg ein Dialogcamp mit Schülern der neuen Mittelschulen aus St. Andrä und Bleiburg und der Grundschule Slovenj Gradec aus Slowenien geplant, die an den Kulturwoche-Veranstaltungen teilnehmen . Es gibt zudem Ausstellungen in Slowenj Gradec und Bleiburg/Pliberk die am 9. bzw. 10. Mai eröffnet wurden. Im Rahmen der Kulturwoche findet auch die Marienvesper mit Lichterprozession und das Mariensingen in St. Andrä am 17. Mai statt. Wiedereingeweiht wird die restaurierte Loretokirche am 18. Mai durch den Apostolischen Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen.
Unterstützt wird die Kulturwoche von der Stadtgemeinde und Stadtpfarre St. Andrä, vom Werner-Berg-Museum und der Kulturstadt Bleiburg sowie vom Christlichen und Slowenischen Kulturverband.
Bei der Eröffnung mit dabei waren unter anderem: Bundesrätin Ana Blatnik, die Landtagsabgeordnete Zalka Kuchling und Ex-LAbg. Alois Dolinar, Generalkonsulin Dragica Urtelj, Bürgermeister Matjaž Zanoškar (Slovenj Gradec), Bischofsvikar Josef Marketz, die Slowenenvertreter Nanti Olip, Marjan Sturm, Bernard Sadovnik, Landesamtsdirektor Dieter Platzer und sein Stellvertreter Markus Matschek, die Bezirkshauptleute Gert Klösch, Georg Fejan und Johannes Leitner, Oberst Erhard Eder, Landesschulinspektorin Sabine Sandrieser u. v. m.
Foto: LPD/Just