Presseaussendung von: Referat für Frauen und Gleichbehandlung
Der Andrang war groß: Über 100 Besucherinnen und Besucher fanden sich im Evangelischen Kulturzentrum Fresach ein, um sich einen Abend lang dem Thema „Frau und Kirche“ zu widmen. Organisiert vom Referat für Frauen und Gleichbehandlung des Landes Kärnten erwartete das Publikum neben einer Führung durch die aktuelle Ausstellung „Die Hälfte des Himmels – Protestantische Impulse zur Gleichberechtigung der Frauen“ die aufwühlende Szenische Lesung „Maria Magdalena“ nach Lilian Faschinger, neu inszeniert durch die Kärntner Autorin und Theaterregisseurin Ute Liepold.
In ihren Rollen glänzten die Schauspielerin Jutta Fastian (Maria Magdalena) sowie ihr Kollege Hannes Flaschberger (Priester). Zum Inhalt: Die siebenfache Mörderin Maria Magdalena entführt einen Priester um ihre Beichte abzulegen. Dabei handelt es sich um eine packende Abrechnung mit dem Landleben, der Kirche und der unausweichlichen Katastrophe zwischen Mann und Frau.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit LAbg. Waltraud Rohrer, Dr.in Ute Liepold, Dr.in Iris Strasser (Präsidentin der „Katholischen Aktion“) und der evangelischen Pfarrerin Mag.a Lydia Burchhardt wurde das Thema „Frau und Kirche“ näher beleuchtet. Dabei wurde schnell klar: Ohne grundlegende Veränderungen und politisch gesetzten Maßnahmen wird die Rolle der Frau, ob in der Kirche oder der gesamten Gesellschaft, auch künftig eine unterprivilegierte sein.
LAbg. Waltraud Rohrer: „Die Einführung einer Frauenquote in Politik und Wirtschaft ist zwar nicht die beste Lösung, aber die einzige Alternative, damit Frauen in Führungspositionen selbstverständlich werden.“ Theaterregisseurin Ute Liepold bemängelte die Zaghaftigkeit, mit der Frauen manchmal ihre Rechte beanspruchen und hofft, mit ihrer Arbeit „Denkräume zu schaffen“, um symbolisch Fesseln zu sprengen. Durch den gelungenen Abend führte ORF-Moderatorin Renate Pfeiffer.
Foto: Referat für Frauen und Gleichbehandlung