Presseaussendung von:Bürgermeister Christian Scheider
Klagenfurt – Bürgermeister Christian Scheider präsentierte am Mittwoch gemeinsam mit DI Otto Zechmeister und Ing. Dietmar Riegler von der RZ-Gruppe sowie DI Heinz Koch von der Energie Klagenfurt GmbH in einem Klubobleute-Gespräch die Einreichunterlagen für das geplante Biomassewerk, welche Ende Mai an die zuständige Behörde zur weiteren Genehmigung ergehen.
Zusätzlich fand am Mittwoch auch noch ein Informationsgespräch mit den Vertretern der Bürgerinitiativen statt. „Wir liegen mit dem Projekt voll im Zeitplan. Damit wird die Fernwärmeversorgung für die Klagenfurter Bevölkerung auf Jahre sichergestellt und eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der Stadt steht kurz vor der Umsetzung“, so Bürgermeister Christian Scheider, der auf die Vorgabe verwies, den Fernwärmepreis – der aktuell deutlich unter jenem in Villach liegt – nach Möglichkeit zu halten.
„Die Einreichplanung von RZ für das neue Biomasse Heizkraftwerk sind abgeschlossen. Von Sachverständigen wurden detaillierte Gutachten für die Auswirkungen auf die Immissionssituation hinsichtlich Luftschadstoffe und Lärm erstellt. Sämtliche Auflagen werden im vollen Umfang erfüllt“, erklärt DI Otto Zechmeister. Ebenso wurden mit den behördlichen Sachverständigen alle Vorgaben für das bau- und gewerbebehördliche Genehmigungsverfahren abgestimmt, was unter anderem auch die Projektgröße betrifft. Das neue Werk werde am neuesten Stand der Technik sein, damit sei
auch die Feinstaubproblematik gelöst.
„Das ausgewählte Grundstück („MAGNA-Gelände“) für die Errichtung des neuen Biomasse Heizkraftwerkes hat den großen Vorteil, dass die Widmung genau der gegenständlichen Verwendung
entspricht. Im Rahmen des Umwidmungsverfahrens für die ‚Industriezone OST – Gradnitz‘ wurden vom Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt umfangreiche Umweltanalysen durchgeführt. Diese bieten nun eine ausgezeichnete Planungsgrundlage für das neue Projekt“, erläutert Ing. Dietmar Riegler. Auch mit der Gemeinde Ebenthal habe die RZ-Gruppe schon Gespräche geführt, die Informationen seien sehr positiv aufgenommen worden. Von dem Biomassewerk könnte letztlich auch Ebenthal profitieren, führte Riegler ins Treffen.
Mit dem bestehenden RZ-Werk am Südring und dem neuen Biomassewerk im Osten können dann um die 90 Prozent des Klagenfurter Fernwärmebedarfs abgedeckt werden. Den Rest liefern die Stadtwerke, die das bestehende Fernheizwerk auf Gas umrüsten. Wie die RZ-Gruppe festhielt, können die Holzlieferungen in jedem Fall sichergestellt werden. „Die RZ-Gruppe kauft jährlich für den Betrieb der RZ-Heizkraftwerke und der RZ-Pelletswerke ca. 620.000 tatro ein, der Bedarf des neuen Heizkraftwerkes in Klagenfurt-OST beträgt jährlich ca. 105.000 tatro. Mit dem Hintergrund der von uns umgeschlagenen Rohstoffmengen ist die Rohstoffbeschaffung für den neuen Standort in Klagenfurt aufgrund des vorhandenen Lieferantennetzes mit Sicherheit machbar. Gleichzeit wird mit dem bereits vorhandenen RZ-Lieferantennetzwerk eine entsprechende Preisstabilität für die langfristige und nachhaltige Rohstoffversorgung abgesichert. Das Versorgungskonzept berücksichtigt die Liefermöglichkeiten im Umkreis von 100 km bis max. 150 km auf Basis der aktuellen Marktpreise für naturbelassenes Waldhackgut bzw. für nicht sägefähiges Rundholz“, führen Riegler und
Zechmeister aus.
Zu dem medial vereinzelt diskutierten „Funder-Projekt“ erklärt Koch: „Die Abwärmenutzung von Funder wurde im Zuge des Ausschreibungsverfahren geprüft und ist aufgrund der nicht erfüllten
Anforderungskriterien nicht zum Zug gekommen. Allein die zusätzlichen Kosten für Leitungen von St.
Veit nach Klagenfurt und für benötigte Pumpstationen sprengen mit über 20 Millionen Euro, die von den Stadtwerken getragen und an die Kunden weitergegeben werden müssten, jeden Kostenrahmen.
Zur Chronologie:
Im Rahmen einer europaweiten öffentlichen Ausschreibung wurde im Jahr 2012 von der Energie Klagenfurt GmbH der Großteil des Wärmebedarfes für das Klagenfurter Fernwärmenetz ausgeschrieben. Ziel dieser Ausschreibung war das beste Konzept für die Klagenfurter Energiezukunft zu finden.
Hierbei galten folgende Beurteilungskriterien:
Ende 2012 erhielt letztendlich die Bioenergiezentrum GmbH (ein Unternehmen der RZ-Gruppe) als Bestbieter offiziell den Zuschlag für den ausgeschriebenen Wärmelieferungsvertrag. Das von RZ vorgelegte Planungs- und Realisierungskonzept stellt eine maßgeschneiderte Energielösung für Klagenfurt dar und erfüllt nahezu perfekt die oben aufgelisteten Kriterien bezüglich Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit.
Foto: kk